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Im Test: Black Diamond Caption

Klettern, Klettersteig oder Hochtour – Steinschlag und Sturzgefahr sind allgegenwärtig, der Kopf muss geschützt sein. US-Kletterspezialist Black Diamond hat hierfür gleich mehrere Kletterhelme entwickelt, einen hatten wir am Klettersteig dabei um ihn auf Herz und Nieren zu testen: den Capitan.

von SPORT SCHUSTER

Junger Mann mit blauem Helm steigt hoch über dem Boden durch einen steilen Klettersteig.

Nach oben schauen? Kein Problem mit dem Capitan. Nach unten schauen muss man mögen.
Foto: André Tappe

El Capitan, der große Namensgeber kommt nicht von ungefähr. Die Konstruktion aus zwei robusten ABS-Schalen in Kombination mit einer Verbundschaum-Schale sorgt für Rundum Schutz, auch an den Seiten und am Hinterkopf. Ein Helm, gebaut für jeden alpinen Einsatz.

Unterwegs am Achensee

Aber nun zu unserer Unternehmung: wir haben den Klettersteig auf die Haidachstellwand zum „Testgelände“ ernannt. Er ist Teil des 5-Gipfel-Klettersteigs am Achensee, Schwierigkeitsgrad B mit kurzen C Stellen, (der gesamte 5-Gipfel-Klettersteig hat auch knackigere D-Passagen!), aber steil und verwinkelt. Ideal, um uns voll und ganz auf den Black Diamond Capitan und die schöne Aussicht zu konzentrieren.

Die Haidachstellwand vom Tal aus betrachtet.

Welche Passform hat der Capitan?

Der Kletterhelm ist etwas schmaler geschnitten, wodurch er nahe am Kopf anliegt und die Bewegungsfreiheit seitlich nicht einschränkt. Es gibt ihn in zwei Größenläufen, S/M von 53 – 59cm und M/L von 58 – 63cm Kopfumfang. Durch die Polsterung saß er bei beiden Testern sehr komfortabel und zeigte keinerlei Druckpunkte. Das leichte Verstellsystem funktioniert ohne Einstellrädchen und stört auch bei weit nach hinten geneigtem Kopf nicht im Nacken. Auch die Befestigungsriemen sind gut justierbar und fixieren den Kletterhelm zuverlässig.

Kletterer im verwinkelten Klettersteig

Wie ist der Kletterhelm aufgebaut?

Durch die Kombination aus Hartschalen- und geschäumtem Helm ist er äußerst robust und steckt den einen oder anderen Stoß am Felsvorsprung locker weg (unfreiwillig getestet). Natürlich macht sich das Material beim Gewicht etwas bemerkbar. Mit 230, bzw. 245 Gramm je nach Größe ist er ca. 40 Gramm schwerer als ein vergleichbares geschäumtes Modell, dafür macht er aber auch mehr mit. Für verspätete Bergsteiger, die ins Dunkle kommen, ist bestens gesorgt - das Clipsystem fixiert die Stirnlampe zuverlässig am Helm. Die großen Belüftungsöffnungen, seitlich und hinten am Kletterhelm, sorgen selbst bei brenzligen Passagen für einen kühlen Kopf.

Ein Bergsteiger klettert über einen felsigen Grat

Oben spektakulär, unten die schönen Almwiesen.
Foto: André Tappe

Wie hat sich der Capitan im Test gemacht?

Es wurde natürlich kein Steinschlag simuliert, aber wir haben (wie bereits erwähnt) die ein oder andere Zacke beim Aufstieg angerempelt. Bis auf kleine Kratzer hat der Helm das sehr gut weggesteckt. Insgesamt macht der Capitan einen wirklich robusten Eindruck. Das Verstellsystem lässt sich gut bedienen, ebenso die Einstellriemen. Alles ist so angeordnet, dass es die Bewegungsfreiheit des Kopfes nicht einschränkt. Das hat vor allem bei den steilen Passagen wirklich überzeugt.

Die Polsterung ist sehr komfortabel, das Tragegefühl hervorragend. Die einzelnen Polster sind mit Klett befestigt und können einfach entfernt und gereinigt werden. Trotz der stabilen Konstruktion und des eher mittleren Gewichtes, fühlt sich der Kletterhelm auf dem Kopf sehr leicht an. Auch die Belüftung ließ an dem sonnigen Spätsommertag nichts zu wünschen übrig.

Alles in allem: Uns hat der Black Diamond Capitan überzeugt und wir haben uns auf der Tour sehr wohl damit gefühlt. Eine echte Kaufempfehlung für alle, die einen stabilen Allround-Kletterhelm mit attraktivem Preis-Leistungsverhältnis suchen. Du auch? Probier ihn aus!

Bergsteiger am Gipfel vor beeindruckendem Bergpanorama

Foto: André Tappe