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Gas-, Benzin- oder Multifuel - was muss ich bei Campingkochern beachten ?

Mobile Gas- und Campingkocher sind bis heute aus dem Gepäck aller, die in der Natur mobil und ungebunden unterwegs sind, nicht mehr wegzudenken. Zwischen den einzelnen Systemen gibt es aber diverse Unterschiede. Da gibt es Klärungsbedarf? Also los!

von SPORT SCHUSTER

Ein Mann sitzt am Wasser mit seinem Campingkocher

Gaskocher

Eine Gaskartusche, ein kleiner Brenner, zack, fertig ist die Outdoorküche! Stimmt grundsätzlich, allerdings gilt es schon ein paar Dinge zu beachten. Diese Kocher sind vor allem ideal für Trekkingtouren und Fernwanderwege. Geringes Gewicht, klein zu verpacken und vor allem schnell einsatzbereit. Klingt vielseitig verwendbar, sind sie auch. Für alle, die gern leicht unterwegs sind und keine Menüs, sondern schnell und effizient eine Handvoll Reis oder Nudeln kochen wollen sind diese Kocher einfach ideal.

TIPP: Wer etwas mehr Standfestigkeit möchte, greift am Besten auf ein Modell mit Standfüßen und externem Gasanschluss zurück.

Wie verhält sich das Gas bei kalten Temperaturen?

Das war tatsächlich lange ein Problem, da die meisten Hersteller ausschließlich Butan-Gas in ihren Kartuschen anboten. Das funktioniert im Sommer hervorragend, wird es aber kalt, lässt der Druck im Behälter stark nach und im Winter bei Frost bleibt der Kocher ganz schnell kalt. Dafür gibt es mittlerweile auch Lösungen. Die Hersteller Primus und MSR bieten für Kälte spezielle Gasmischungen an, die auch bei klirrender Kälte ihren Dienst nicht versagen. Primus bietet selbst für den Sommer ein spezielles Gas an, welches bei heißen Temperaturen nicht zu viel Druck aufbaut und so beim Kochen den Verbrauch senkt.

Wenn Gas so vielseitig ist, wofür brauch ich dann noch Benzinkocher?

Benzinkocher waren lange Zeit die Alternative für Gas, wenn es kalt wurde, da im Brennstoffbehälter durch eine Pumpe immer genügend Druck aufgebaut werden konnte. Das hat sich mit den neuen Winter-Gasmischungen zwar geändert, der Benzinkocher hat aber immer noch seine Berechtigung - spätestens auf Flugreisen. Hier darf Gas nicht transportiert werden, das heißt man fliegt ohne Brennstoff in den Sonnenuntergang. Am Reiseziel angekommen, gibt es nun zwei Möglichkeiten. Entweder man macht sich auf die Suche nach einem geeigneten Geschäft für Campingbedarf, in der Hoffnung, dass dieses auch die passenden Kartuschen führt, oder man stoppt an der nächsten Tankstelle. Behälter aufgefüllt und los geht’s! Klingt einfacher, ist es auch, schließlich wartet nicht an jeder Ecke ein gut sortierter Outdoor-Ausstatter. Wobei, in den skandinavischen Ländern bekommt man selbst  an Tankstellen Gaskartuschen. Aber eben nicht überall.

Und was ist mit Multifuel-Kochern?

Multifuel-Kocher bieten den größten Spielraum. Sie können mit mehreren Brennstoffen betrieben werden. Ist Gas verfügbar, dann wird einfach die Kartusche an den Schlauch angeschlossen, der den freistehenden Kocher versorgt. Kein Gas? Dann lässt sich alles schnell auf Reinbenzin umstellen. Der Optimus Polaris funktioniert sogar mit Petroleum, Diesel oder Kerosin.

Welche Gaskocher kann ich sinnvoll im extremen Bereich nutzen?

Gerade im Alpinen oder auf Expedition muss es vor allem schnell gehen. Viel Leistung auf kleinem Raum ist gefragt. Schließlich braucht Feuer in großen Höhen auch mehr Energie, durch den geringeren Sauerstoffgehalt. Hier kocht niemand Menüs, es wird Wasser erhitzt, abgekocht und Schnee geschmolzen. Im besten Fall kommt Instant-Fertignahrung auf den „Tisch“. Dafür gibt es spezielle Topf/Kocher-Kombinationen, die äußerst energiesparend, effizient und schnell funktionieren, beispielsweise durch die Erzeugung von Strahlungswärme. Perfekt für Trockennahrung und Heißgetränke, oder zum schnellen Abkochen von Trinkwasser.

Wofür sind Esbit-Kocher gut?

Ein Esbit-Kocher ist ein klappbarer Minikocher, der mit Brennstoffwürfeln beheizt wird. Er ersetzt sicher keinen Gaskocher, ist aber allein aufgrund seines Gewichts und des sehr geringen Packmaßes ein super Notfallkocher der in jeden Rucksack passt. Einmal aufgeklappt, lässt sich auf ihm problemlos ein kleiner Topf Wasser zum Kochen bringen, um es trinkbar zu machen oder damit eine Tüte Trockennahrung zuzubereiten. Sicher nichts für eine geplante Trekkingtour, aber für Notfälle sehr praktisch.

Haben sich jetzt die Fragen rund ums Thema Kocher geklärt? Dann wisst Ihr ja jetzt, welcher für Euch der passende ist. Wir wünschen schöne Touren, viel Freude beim Campen und viele leckere warme Mahlzeiten, heißen Tee und frischen Kaffee unter freiem Himmel. An den schönsten Orten der Welt, versteht sich. 

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Campingkocher stehend auf einem Stein am Wasser