Erste Hilfe im Gelände
Toni und Jens kamen um 11:00 im Jura-Alpin-Center in Hirschbach an. Nach der Begrüßung durch Ortovox und einer kleinen Vorstellungsrunde, bekam jeder Teilnehmer ein Erste-Hilfe-Set und einen Biwaksack. Dann wurden die Anwesenden in vier Gruppen eingeteilt. Für eine Gruppe ging’s zum Klettern, für die andere auf den Klettersteig. Zwei Gruppen starteten mit der Ersten Hilfe, hier waren auch Jens und Toni dabei.
Erste Hilfe Sets von Ortovox:
In 1 ½ stündiger Theorie bekamen die Teilnehmer den allgemeinen Ablauf der Erstversorgung vermittelt. Wie läuft die optimale Erste-Hilfe ab? Wie schätzt man eine gegebene Situation richtig ein? Wie kann sich der Ersthelfer im Gelände selbst absichern und wie führt er letztendlich den Bodycheck beim Verunfallten durch? Mit diesem Wissen ging es nun ab in die fränkische Natur, in Richtung Praxisteil.
Unerwartete Probleme
Hier begannen die potenziellen Ersthelfer, unter der professionellen Anleitung von Dani Hornsteiner, mit der Übung verschiedener Wundverbände. Nach dem erfolgreichen Anlegen von Pechverband und Druckverband folgten verschiedene Fallbeispiele am „Opfer“, welches immer abwechselnd durch Teilnehmer der Gruppe gemimt wurde. Hier wurde stellenweise erhebliches schauspielerisches Talent unter Beweis gestellt. Insgesamt hatten alle Beteiligten trotz ernstem Hintergrund sehr viel Spaß.
Die komplette Theorie wurde in die Praxis umgesetzt. Jeder musste das Gelände beurteilen, sich ein Bild der Situation machen und möglichst alles absichern. Dann ging es an den „Patienten“. Während einer laufenden fiktiven Kommunikation mit der Leitstelle wurde die Person nach möglichen Verletzungen abgetastet. Nach der bestmöglichen Feststellung aller inneren und äußeren Folgen des Unfalls wurde die Erstversorgung der Wunden eingeleitet. Wichtig auch hierbei, die ständige Abstimmung mit dem Team und die dauerhafte positive Ansprache des Verletzten, um ihm ein sicheres Gefühl zu vermitteln.
Ortovox hat auch tolle Videos zur Erstversorgung erstellt. Hier könnt Ihr Euch die wichtigsten ansehen:
>> Allergische Schockreaktionen
>> Armbruch
>> Asthma
>> Knieverletzung
>> Knöchel verstaucht
>> Schulterverletzung
>> Kopfverletzung
>> Wirbelsäule
>> Beinbruch
>> Bauchtrauma
Ein ganz besonderes Problem bei der Übung im Gelände, stellt die Lagerung und der Transport des Opfers dar. Ein erwachsener Mensch, der in schlaffer Körperhaltung am Hang liegt, wiegt eine Menge. Also wurden die verschiedensten Möglichkeiten des Transports in passendes Gelände durchgespielt. Zusätzlich wurde auch schonendes, kraftsparendes Umlagern und der Aufbau von sinnvollen Unterlagen, wie einem Rucksackbett einstudiert.
Nachdem jeder die Rolle des Verletzten und die des Ersthelfers hinter sich hatte, ging es zurück zum Jura-Alpin-Center, wo abends noch der Grill und ein gemütlicher Ausklang mit den Teilnehmern anstand.
Tags darauf wartete der zweite spannende Teil der Veranstaltung auf Jens und Toni. Ihre Gruppe startete mit Bergführer Jochen in Richtung Höhenglücksteig, einen der anspruchsvollsten Klettersteige im Frankenjura. Das Schöne: Wem die knackigen Stellen (bis E) zu schwierig sind, kann sie allesamt auf leichteren Pfaden (C) umgehen. Die zweite Gruppe wollte lieber ohne Stahlseil Hand an den Fels legen und ging zum Klettern. Aber zurück zum Höhenglücksteig, hier stiegen die Teilnehmer Stück für Stück in ca. 2 ½ Stunden erst nach oben und dann um den Mittagfels herum. Ein großartiges Erlebnis und gleichzeitig schon fast der Abschluss der Kurstage. Eine letzte gemeinsame Stärkung sollte noch kommen. Dann ging’s zurück nach Oberbayern.
Eine rundum gelungene und lehrreiche Veranstaltung! Wir sagen ein herzliches Dankeschön an Fannie, Viola und Julia von Ortovox für die perfekte Organisation, Dani Hornsteiner aus dem Ausbildungsteam der Bergwacht Bayern, für einen spannenden und aufschlussreichen Lehrgang und Jochen Hollfelder für die souveräne Führung durch den Höhenglücksteig. Es hat riesigen Spaß gemacht!