Laufbandtraining: Die Vor-und Nachteile beim Laufen auf dem Laufband
Ist Laufen auf dem Laufband effektiv?
Laufen auf dem Laufband oder Laufen an der frischen Luft? Die Meinungen zur Effizienz beim Laufen auf dem Laufband gehen stark auseinander – entweder man liebt es oder man hasst es. Wenn man das Training auf dem Laufband richtig gestaltet, kann es durchaus sehr gewinnbringend für Dein gesamtes Lauferlebnis sein.
Die Vorteile beim Laufen auf dem Laufband
Im Allgemeinen kann das Laufen auf dem Laufband eine sehr gute Alternative zum Laufen an der frischen Luft sein – auch wenn man auf letzteres in diesem Fall verzichten muss. Die Vorteile können sich jedoch sehen lassen:
Laufbandtraining ist die beste Alternative bei sehr schlechtem Wetter
Glatteis, Schnee oder auch Storm – bei sehr schlechtem Wetter möchte wohl kaum ein*e Läufer*in gerne raus. An solchen Tagen ist das Laufband ein wahrer Retter. Auch bei heißen Temperaturen und im Sommer, wenn Allergiker*innen zu kämpfen haben, ist das Laufband daheim oder im Fitnessstudio eine gute Ausweichmöglichkeit. Einem beschwerdefreien Training steht somit nichts mehr im Wege.
Die Geschwindigkeit lässt sich regulieren
Wer auf dem Laufband trainiert, der kann sich ganz individuell seine Pace einstellen und somit exakt nach Plan trainieren. Man kann wunderbar mit den verschiedenen Geschwindigkeiten spielen und seine Grenzen austesten. Der Vorteil ist, dass man durch die visuelle Wahrnehmung der Geschwindigkeit lernt, wie schnell oder langsam sich eine bestimmte Pace tatsächlich anfühlt. Dies kann beim nächsten Training draußen von Vorteil sein.
Laufbandtraining ist gut für Intervalle
Wer kennt das nicht: Wer Intervalle nach Plan läuft schaut ständig auf seine Laufuhr, um sich an die Pace und die Distanz zu halten. Mit dem Laufband ist man durchaus freier. Intervall-Läufe auf dem Laufband sind nicht nur ein perfektes HIIT-Training, sondern auch mental herausfordernd. Da die Geschwindigkeit voreingestellt ist, MUSST Du die 600 Meter Intervalle durchlaufen – dass Du langsamer wirst, wie es ansonsten im Freien der Fall wäre, ist auf dem Laufband nicht ohne ein Anpassen der Geschwindigkeit möglich. Dein Durchhaltevermögen wird auf die Probe gestellt und Du hältst das Tempo lieber, anstatt dies am Regler anzupassen.
Muskelschonend dank weichem Untergrund
Auf dem Laufband sind keine Laufschuhe mit einer starken Dämpfung notwendig. Im Gegensatz zum Laufen in der Natur ist der Untergrund sehr eben und bietet eine bessere Stoßdämpfung. Für Läufer*innen, die Probleme mit dem Gelenken haben ist das Laufband somit eine gute Wahl. Die Bewegungsabläufe sind monoton, die Belastung bleibt konstant. Ein weiterer Vorteil: Du musst nicht bewusst auf die eigenen Schritte achten und läufst Gefahr zu stolpern.
>> gute Laufschuhe fürs Laufband
Laufbandtraining steigert die Fitness für Lauf-Anfänger*innen
Vor allem Lauf-Anfänger*innen profitieren von Laufeinheiten auf dem Laufband und können ihr Fitness-Level steigern. Laufleistung und Lauftempo können bewusst verfolgt werden – dies trägt wiederum zur Verbesserung beider Faktoren bei.
Die Nachteile beim Laufen auf dem Laufband
Die Anzahl der Nachteile beim Laufbandtraining halten sich in der Anzahl zwar im Rahmen, allerdings sollte man sie dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen und bei dem Laufen auf dem Laufband beachten.
Monotones Lauferlebnis
Laufbandtraining kann schnell langweilig werden. Die konstante Geschwindigkeit und die gleiche Wahrnehmung um einen herum können dazu führen, dass das Training keinen Spaß macht. Dies kann vor allem bei längeren Laufeinheiten sehr mühsam werden.
Gewöhnung an einen ebenen Untergrund
Unser Körper gewöhnt sich relativ schnell an seine Umgebung. Ebenso gewöhnt er sich beim Laufen auf dem Laufband an fehlenden Widerstand, den ebenen Untergrund und das beinahe “perfekte” Lauferlebnis. Die Folge: Es entstehen muskuläre Dysbalancen, die zu Laufverletzungen führen können, da die Beweglichkeit auf dem Laufband rein muskulär eingeschränkt wird (es fehlen Kurven, das Bergab-Laufen oder kurze Sprünge).
Unvorteilhafte Lauf-Ökonomie
Deine Sinneswahrnehmung ist auf dem Laufband zwei verschiedenen Faktoren ausgesetzt, die konträr laufen: Die Bewegung der Beine einerseits und dasselbe Gesichtsfeld der Augen – schließlich bewegst Du Dich ja nicht wirklich fort. Das führt oftmals zu kleineren Schritten beim Laufen, was sich negativ auf die Lauftechnik auswirken kann.
Laufbandtraining – Diese Dinge solltest Du beachten
Laufbandlaufen kann dein wahrer Freund werden. Damit es eine lange und vorteilhafte Beziehung wird, empfehlen wir Dir diese Dinge stets zu beachten:
Leichte Steigung einstellen
Laufe nie in der komplett waagerechten und stelle eine leichte Steigung von 1-2 Prozent ein. So kommst Du dem Laufgefühl beim Roadrunning ein wenig näher und forderst Deinen Körper zusätzlich heraus.
Mit Brustgurt trainieren
Das gleichmäßige Laufen auf dem Laufband kann durchaus anstrengender sein als das Laufen draußen. Um Deinen Puls im Blick zu haben empfiehlt sich eine Laufuhr mit einem Brustgurt, damit Du die Werte stets im Blick haben kannst. Kontrolliertes Training auf dem Laufband ist durchaus ein großer Vorteil.
Brustgurte für dein Laufband-Training:
Aufrecht und locker laufen
Viele Laufbänder besitzen einen Fernseher – was an sich keine schlechte Idee ist und so manche Laufeinheiten erträglicher macht. Allerdings nimmst Du durch das Draufschauen eine nicht-ergonomische Kopfhaltung ein. Achte darauf, dass Du deinen Kopf nicht zu sehr verdrehst und Probleme im Nackenbereich riskierst.
Am Ende des Tages gilt es, die Laufeinheiten in den Einklang zu bringen und sowohl draußen, als auch auf dem Laufband gewinnbringend zu trainieren. Wer sich für das Laufband entscheidet sollte darauf achten, dass das Training abwechslungsreich gestaltet wird und Longruns eher in der Natur verbringt. Tempoläufe oder Intervalle sind auf dem Laufband hingegen ein super Training!
GAST AUTORIN // NELE DÖRK
Nele Dörk hat 2013 das Laufen entdeckt und seitdem einiges an Motivationstiefs, Selbstzweifeln, Höchstleistungen und Laufpausen mitgenommen. Seit 2018 teilt sie in ihrem Laufblog RUNNERFEELINGS.com ihre Laufgedanken und jede Menge Laufmotivation mit ihrer Community – stets ungefiltert und absolut ehrlich.