Müll am Berg? Immer sauber bleiben!

    Unsere heimischen Berge… Auszeit, Naherholung, Urlaub, Naturwunder und leider viel zu oft Mülldeponie. Vieles was Sportbegeisterte und Erholungssuchende mit anschleppen, bleibt irgendwo auf der Strecke liegen. Dazu zählen absolute No-Go’s wie Plastikflaschen und -verpackungen, Alufolie oder Glas, aber auch vieles Organische, was laut urbanem Mythos „eh glei wieder weg“ ist. Ist das wirklich so? Wir haben das mal für Euch zusammengetragen*.

    Obstreste – echt nicht schön!

    Die landen bei sehr vielen in der Botanik, weil das ja Kompost oder Dünger ist und die Tiere freuen sich auch darüber. Naja, so eine Bananenschale frisst das Reh nicht wirklich. Ebenso wie Reste von Zitrusfrüchten. Und die liegen richtig lang in der schönen Gegend rum. Die Banane (deren Entsorgung in der Natur übrigens verboten ist) braucht läppische 2 Jahre, um vollständig zu verrotten, Orangenschalen bis zu 3 Jahre. Ein Apfelgehäuse lediglich 2 Wochen, aber willst Du das an Deinem schönen Rastplatz finden?

    Zellstoff

    Lieben wir sie nicht alle, die öffentlichen Waldtoiletten? In Parkplatznähe hinter jedem Baum ein Tuch. Nicht schön und leider auch recht nachhaltig im negativen Sinn. So ein Papiertaschentuch bleibt 1-3 Jahre als Erinnerung liegen. Ganz grundsätzlich gilt beim ungewollten Toilettengang unterwegs (kann natürlich jedem mal passieren), alles zu vergraben. Wildtiere können sich an unseren Hinterlassenschaften böse Krankheiten und Keime einfangen.

    Eigentlich schön, aber irgendwas stört.

    Kaugummi

    Einer der liebsten Wegwerfartikel überhaupt. Rein in den Mund, eine halbe Stunde kauen und zack – ausspucken. Macht man nicht? Stimmt. Aber machen sehr viele halt doch. Der leckere Zeitvertreib vertreibt sich die Zeit halt außerhalb des Mundes noch mal eine ganze Ecke länger. Ganze 3-5 Jahre bleibt Kaugummi noch liegen.

    Zigarettenkippen

    Natürlich wirft man die weg, was denn sonst? Die sind doch ganz klein! Joah, sind sie, aber die Filter eben nicht nur aus Papier. Die kleine Kippe fügt sich für 5-7 Jahre in die Landschaft ein. Lieber eine kleine Dose oder ein Tütchen mitnehmen und die Kippen zu Hause entsorgen.

    Die wächst noch lange mit.

    Plastiktüten

    Jetzt kommen die richtig bösen Dinge! Plastiktüten haben in der Natur nicht das geringste verloren. Ganz abgesehen davon, dass sie für kleine und große Tiere zu einer echten Gefahr werden können, sind sie ein unschönes Geschenk für Generationen. Eine dünne Plastiktüte braucht ganze 120 Jahre, um zu zerfallen. Von den Rückständen gar nicht zu sprechen.

    Alufolie

    Eigentlich hat die unterwegs ja eh nix verloren. Da gibt es weitaus gesünderes und allgemein umweltfreundlicheres, um die Brotzeit zu verpacken. Wer die Alufolie jetzt allerdings auch noch am Berg wegwirft, also WOW! Liegt sie halt die nächsten 200-400 Jahre da so rum.

    Wird den Krokus um Jahrhunderte überleben.

    Getränkedosen

    Müssen jetzt in der Natur gleich gar nicht sein. Ganz ehrlich, die kann man nicht mal mehr verschließen. Wenn jetzt aber partout der Energydrink das Einzige ist, was die nötige Power für die letzten 50 Meter zum Gipfel bringt, dann kann die leere Dose wenigstens wieder mit ins Tal. Die braucht tatsächlich läppische 500 Jahre und stellt auch noch eine echte Todesfalle für Eidechsen und Insekten dar.

    PET-Flaschen

    Es gibt sicher praktischeres, aber OK, die PET-Flasche ist dicht, leicht und robust, die nimmt man schon gerne mal mit auf Tour. Gerade als Gelegenheits-Outdoorfreund*in. Liegen bleiben darf sie aber bitte auf keinen Fall, die überlebt bis zu 1.000 Jahre. Offene Flaschen sind zudem eine Gefahr für kleine Nager, Reptilien, Amphibien und Insekten die, durch den Geruch angezogen, versuchen reinzukriechen und stecken bleiben.

    Glasflaschen

    Sollten jemals Aliens auf unsere vielleicht nicht mehr bevölkerte Erde treffen, finden sie unter Garantie noch ein Zeugnis unserer Zivilisation: Glas. Derartige Flaschen und Behälter verrotten geschützt faktisch gar nicht, sind sie Witterungsbedingungen ausgesetzt dauert es nach Schätzungen „nur“ 5.000 Jahre. Lediglich in Wüstengegenden mit Sandstürmen oder in schnell fließenden Flüssen wird Glas schneller zersetzt, die Partikel sind aber nach wie vor vorhanden.

    UND WAS KANNST DU ALLGEMEIN TUN, UM „SAUBERER“ UNTERWEGS ZU SEIN?

    Sind wir ganz ehrlich, ein Teil des Mülls da draußen wurde nicht vorsätzlich liegengelassen, er wurde vergessen, weggeweht oder fiel beim Gehen unbemerkt aus der Tasche oder dem Rucksack. Daher ist es natürlich am besten, erst gar keinen Müll mit in die Natur und die Berge zu nehmen. Wir haben ein paar nützliche Tipps für Dich.

    1. Achte bereits beim Einkauf auf die Verpackung und vermeide unnötiges Plastik.

    2. Mach Dir selbst eine leckere Brotzeit, anstatt alles fertig verpackt mitzunehmen – ist eh viel leckerer!

    3. Nutze eine Trinkflasche. Die gibt’s aus Edelstahl, BPA-freiem Kunststoff oder Aluminium. Die Flaschen sind praktisch, robust und begleiten Dich über viele Jahre. Manche sind so eingedellt, die erzählen Geschichten. Achte bei Aluminiumflaschen auf eine schadstofffreie Beschichtung an der Innenseite. Unbeschichtete Aluflaschen (haben wir eh nicht) sind ausschließlich für Wasser geeignet, die Säuren in Fruchtsäften und Tees lösen Aluminium, welches Du dann beim Trinken zu Dir nimmst.

    >> Trinkflaschen & Thermoskannen

    4. Nutze Mehrwegverpackungen für Deine Brotzeit. Hier gibt es praktische Boxen und Thermobehälter, die Du mit den feinsten Leckereien füllen kannst. Wird nix zerquetscht, alles bleibt frisch und Alu- wie Frischhaltefolie kann daheim bleiben.

    >> Brotzeitboxen

    5. Sammle selbst auch Müll ein. Gerade an viel begangenen Pfaden lohnt es sich, einen Beutel einzupacken, liegengebliebenen Müll einzusammeln und im Tal zu entsorgen.

    Wenn wir alle etwas auf die Berge, die wir so sehr lieben, achten, haben auch künftige Generationen dort noch Freude und Erholung. Total schöne Vorstellung. Mach mit!

    (*) die angegebenen Daten sind Richtwerte und können stark abweichen

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