Was bedeutet Windchill-Effekt?

    Wer in seiner Wetterapp die Zahlen etwas genauer ansieht, ist sicher neben der normalen Temperaturangabe schon über die „Gefühlte Temperatur“ gestolpert. Was soll denn das? Wieso fühlen sich 5° am einen Tag ganz angenehm an und am anderen eiskalt? Nun, schuld an diesem seltsamen Umstand ist der Windchill-Effekt. Der kann vor allem in den Bergen schnell problematisch werden und darum stellen wir den kalten Gesellen hier mal vor.

    Wenn das leichte Jäckchen doch nicht reicht

    Es ist eine bekannte Situation. Start im Tal bei moderaten Temperaturen, ein angenehmer Aufstieg durch Schluchten und Bergwald und dann plötzlich exponiertes Gelände. Wind kommt auf, zieht um die Kuppen und Grate und innerhalb kürzester Zeit ist der Körper ausgekühlt. Hier hat der sogenannte Windchill-Effekt seine Wirkung spürbar unter Beweis gestellt. Wer den auf die leicht(bekleidete) Schulter nimmt, hat beste Chancen völlig zu unterkühlen.

    Windchill-Effekt – was ist das genau?

    Die menschliche Haut ist umgeben von einer dünnen Wärmeschicht, die den Körper vor Kälte schützt. Solange dieser „Schutzschild“ aktiv ist, sind wir recht kälteresistent und bereits eine dünne Bekleidungsschicht sorgt für ausreichende Wärme. Kommt Wind hinzu, sieht’s allerdings anders aus. Der bläst die Wärmeschicht einfach weg, wodurch die Kälte direkt an die Haut gelangt. Diese reagiert darauf und lässt zusätzlich Feuchtigkeit verdunsten, die wieder eine Schutzschicht entstehen lassen soll - was durch den ständigen Wind aber nicht funktioniert. Fazit: Die Haut trocknet und kühlt mehr und mehr aus, bis in tiefere Schichten.

    Nasser Schnee und stürmischer Wind - hier ist Vorsicht geboten!

    Kühlt man bei hoher Luftfeuchtigkeit schneller aus?

    Ja, hohe Luftfeuchtigkeit und Niederschlag verstärken Kälteempfinden und Auskühlung zusätzlich. Durch die Nässe wird dem Körper auch deutlich schneller Wärme entzogen.

    Wie kann man sich dagegen schützen?

    Nun, zuerst sollte man natürlich bereits bei der Tourenplanung den Windchill-Effekt mit einbeziehen und sich ein paar einfache Fragen stellen:

    Bin ich lange in exponiertem Gelände unterwegs?

    Mit welchen Temperaturen ist zu rechnen?

    Gehe ich viel in schattiger, nordseitiger Ausrichtung?

    Ist Regen oder Schnee zu erwarten? 

    Was sollte man bei der Kleidung beachten?

    Am besten zieht man sich im Zwiebelschicht-Prinzip an. Eine direkte Schicht auf der Haut, darüber eine wärmende und eine, die Wind und Wetter draußen hält. Wenn kein großartiger Niederschlag zu erwarten ist, genügt eine Softshelljacke, ansonsten muss die Hardshell in den Rucksack. Außerdem sollte immer eine Mütze und Handschuhe dabei sein, durch die Extremitäten verliert der Körper am schnellsten Wärme.

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    So sollte nichts mehr schief gehen. Der Wind chillt woanders und Ihr habt eine angenehme Tour und könnt Euch auf das Wesentliche konzentrieren – die Aussicht!

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