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Nachgefragt! Zu Gast bei Specialized

Vom Performance-Rennrad über High-End Mountainbikes bis hin zu hochwertigen und leistungsstarken E-Bikes - Specialized steht für Qualität und Vorreitertum im Radsport. Wir haben die Marke besucht.

von ANDRÉ TAPPE

Aufnahme des Fahrradlagers bei Specialized, viele Mountainbikes hängen in einem langen Gang, zwei Menschen sind verschwommen im Hintergrund zu erkennen.
1974 – als alles begann

Specialized ist aus purer Leidenschaft heraus entstanden – für Rider, von Ridern. Angefangen hat alles 1974 in Ermangelung guter Fahrradreifen. Es gab einfach nichts Hochwertiges. Daher schrieben sich Mike Sinyard, der Gründer von Specialized, auf die Fahne, diesen Zustand zu beenden und die allerbesten Pneus zu entwickeln.

Irgendwann begannen die Menschen mehr und mehr die Straßen zu verlassen und das Abenteuer Trail zu suchen. Offroad war der neue Trend und der Startschuss für den Bau der ersten Mountainbikes. Unvergessen - das erste Stumpjumper. Ungefedert und unverwüstlich. Ein echtes „Augen zu und durch – Rad“.

Während die einen immer mehr das Gelände suchten, wollten die Straßenfahrer vor allem eines: Schneller und noch schneller fahren! Also wurde auch hier getüftelt und getestet und schließlich in die Carbonentwicklung investiert. Die neuen Rahmen mussten natürlich auch getestet werden, daher wurde ein eigener Windkanal gebaut.

Dann hat man festgestellt, dass man Schulkindern durch Radfahren beim Lernen helfen konnte, also wurde die Specialized Foundation gegründet, die genau das unterstützte. So läuft das im Grunde bis heute. Es wird mit stetem Blick nach vorne weitergedacht und entwickelt. Natürlich immer noch mit dem einen Grundgedanken: Biker dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen und weiterzukommen.

For riders, by riders!

Ein großes, traditionell anmutendes Holzgebäude mit großen Fenstern, oberhalb einer breiten Auffahrt.
Das Specialized-Gebäude in Holzkirchen. Bauernhof-Ambiente außen, modernster Ausbau innen.
Im Allerheiligsten
Natürlich war Schuster-Redakteur André nicht im US-Headquarter, sondern bei unseren direkten Ansprechpartnern im beschaulichen Holzkirchen. Hier ist der deutsche Sitz der Marke. Die erste Überraschung wartete direkt bei Ankunft. Hier steht kein würfelförmiges Firmengebäude im Stahl-Glas-Mix, die Zieladresse endete vor einem oberbayerischen Bauernhof mit ausgebauten Stallungen. Liebevoll restauriert, mit viel hellem Holz. Es passt einfach ideal in die umgebende Landschaft. Wer hätte das gedacht…

Ein Mann bedient eine große Siebträger-Kaffeemaschine
Johann: Eigentlich PR, heute mal Barista.
Altmodisch? Ganz und gar nicht!
Spätestens innen ist von Bauernhofatmosphäre und Land allerdings nicht mehr viel zu spüren. Einmal am Empfang vorbei, betritt man ein echtes Wohlfühl-Umfeld. Viel Holz, warmes Licht, eine Bar und ein kleines Café mit den Bildern der Mitarbeiter:innen. Am Eck der „Kiosk“ mit jeder Menge Bike Lesestoff.
Aufnahme des Showrooms. Auf Podesten stehen zwei Fahrräder, ringsherum sieht man Accessoires.
Schon schön: der Showroom

Gegenüber im Showroom, liebevoll präsentiert, sind die aktuelle Kollektion und einige Bike-Highlights zu bestaunen. Inklusive einiger Markenpreise, versteht sich. Das ganze Gebäude verströmt Bike-Spirit und das nicht nur aufgrund der vielen Neuheiten, Bilder und Accessoires. In den Gängen, Fluren und verschiedenen Abteilungen stehen überall die Räder der Mitarbeiter. Wer hier arbeitet lebt den Radsport, das ist schnell klar. 

Ein Fitnessstudio mit drei Fahrrädern und einigen anderen Trainingsgeräten
Sport hat im Unternehmen einen sichtbar großen Stellenwert.

Wer sich täglich fit halten will hat hier keine Ausrede, den Beschäftigten steht ein eigenes Fitnessstudio zur Verfügung. Zudem finden fast täglich in der Mittagszeit die Lunch-Rides auf dem Programm. Wer mag (und das sind viele), fährt in der Gruppe eine gemeinsame Runde. Die Umgebung gibt’s her, ganz gleich ob MTB, Road oder Gravelstrecken, es gibt alles direkt vor der Haustür. Manch eine/r trainiert sogar täglich für die neue Bestzeit, soviel Raum muss auch während der Arbeit sein. Danach kurz duschen und weiter geht’s.

Bild einer Tür zum Besprechungsraum, mit der Aufschrift
Der Starnberger See - einer der größeren Besprechungsräume. Danach kommt nur noch der Chiemsee.
Die Bayerischen Seen im Haus
Wer ein wenig durch das Gebäude streift, kommt an einigen Gewässern vorbei. Chiemsee, Tegernsee oder Starnberger See, alle sind da, man muss nur rein gehen. Es handelt sich um die vielen Besprechungsräume. Nach Größe angeordnet steht ein jeweils passender See Pate. Eine sehr charmante Idee.
Ein Mann arbeitet an einem Fahrrad in einer Werkstatt.
Wer sitzt denn wo, bei Specialized?
Im Hauptgebäude findet sich neben dem Showroom auch das Marketing und brütet über Kampagnen und neuen Ideen. Hat der Handel Fragen, ruft er im großen Service-Bereich an und bekommt von den jeweiligen Spezialist:innen die Unterstützung, die gebraucht wird. Im Lagergebäude ist die gesamte Rennflotte und Presseflotte untergebracht. Natürlich samt großer Werkstatt und einem Reinigungsbereich, um die vielen Räder nach Events und Rennen wieder flott zu machen. Dann gibt es noch die Specialized University. Ein Schulungskonzept für den Handel, aber auch für interne Fortbildungen. Die Lehrfilme hierfür werden im hauseigenen Studio vor Ort gedreht.
Ein Gerät in Fahrradform zur genauen Bestimmung der Körperdaten um das ideale Fahrrad zu finden
Hier wird so lange gemessen bis es sitzt.
So viel zu Holzkirchen, im deutschsprachigen Raum befinden sich aber noch weitere wichtige Standorte für Specialized weltweit

Freiburg - Im Innovationszentrum in Freiburg entwickeln die Ingenieur:innen unter anderem hochmoderne Carbon-Rahmen und -Bauteile. Unter anderem der mit 585 Gramm ultraleichte – etwa so leicht wie eine gefüllte kleine 500-Milliliter-Bike-Trinkflasche – Rahmen des Specialized S-Works Aethos wurde hier entwickelt.

Das Aethos, das leichteste Rad von Specialized vor einer Wand mit einem großen Waldfoto
Das Specialized Aethos - viel leichter geht's kaum.

Lage - In Lage, Nordhein-Westfalen werden die Specialized-Reifen entwickelt. Specialized kann auch bei den Reifen auf eigene Innovationen, die konkret auf die Bike-Modelle und ihre Einsatzbereiche abgestimmt sind, zurückgreifen. Pannenschutz, Grip, Traktion, ein geringer Rollwiderstand, ein geringes Gewicht – all das haben die Spezialist:innen bei der Entwicklung der Top-Reifen im Blick.

Cham - Bei Cham in der Schweiz befindet sich das Innovationszentrum Turbo Unit, in dem die Turbo-E-Antriebe für die Specialized Turbo-E-Bikes entwickelt werden. Aktuelles Produkt-Highlight aus dem Specialized Turbo-E-Bike-Bereich ist das zuletzt gelaunchte Tero X, ein vollgefedertes E-SUV für den Multi-Einsatz.

3 Fragen an Michael Richter, Market Leader Specialized Germany GmbH
Foto von Michael Richter, Geschäftsführer Specialized Deutschland
Michael Richter
1. Was unterscheidet Specialized von anderen Herstellern? Was macht Euch besonders?

Specialized steht für Innovation und Premium-Produkte in allen Segmenten. Ob Mountainbike-, Rennrad- oder Active-Bike. Ebenso im Equipment. Mit unseren Innovationen – ob extrem leichter und steifer Carbon-Rahmen oder Turbo-E-Bike-Motor – treiben wir die Entwicklung des Fahrrads voran. Unser Ziel ist, dass jedes unserer Produkte einen spür- und messbaren Performance Benefit liefert. Im Fokus stehen immer die Rider. Besonders stolz bin ich auf mein Team und ich bin sicher, dass es am Ende des Tages die Menschen sind, die den Unterschied machen. Wir alle sind Rider. Genau wie unsere Kunden identifizieren wir uns zu 100% mit unserer Marke und leben diese Einstellung jeden Tag.

2. Welche Unterschiede / Auffälligkeiten kann man zwischen dem deutschen und amerikanischen Markt feststellen?

In Deutschland ist die Bedeutung von ACTIVE Bikes deutlich größer als in den USA. Das Thema urbane Mobilität und die Rolle, die das Fahrrad dabei spielt, ist in Deutschland schon weiter fortgeschritten. Weltweit überdenken Menschen wie sie zukünftig mobil sein können bzw. wollen. In den USA ist die schiere Größe des Landes und die Infrastruktur, die extrem auf das Automobil ausgerichtet ist, eine Herausforderung. Andererseits sind die Möglichkeiten im Bereich MTB / Trail deutlich besser. Es gibt viele toll ausgebaute Bikeparks und auch auf privatem Grund wird Biken oft toleriert oder gar gefördert. In diesem Fall ist die Dimension des Landes wohl ein Vorteil.

3. Woher kommt der Name „Specialized“?

Mike Sinyard gründete Specialized 1974 in Kalifornien – ursprünglich, um hochwertige italienische Bike Parts zu vertreiben, die in den USA stark nachgefragt wurden. Zuvor war er nach seinem College-Abschluss mit dem Bike durch Europa gereist und hatte viele Orte, die in der Radsportgeschichte von Bedeutung sind, besucht und hatte insbesondere nach Italien gute Beziehungen aufgebaut. Der Name der Brand stammt daher auch vom italienischen Wort specialista, zu Deutsch: Spezialist, ab.
Specialized beim Schuster – die Active Serie
Ein Mann fährt auf einem E-Bike durch ein urbanes Gebiet
Wir führen seit diesem Frühjahr als Top-Ergänzung in unserem Sortiment die Specialized Active Modelle. Stephan Barth, Specialized-Experte für diese Serie erklärte uns, was daran so besonders ist.

Was können die Active Modelle?


Angenehm im Handling: Die Rahmengeometrien sind jeweils für spezifische Einsatzbereiche entwickelt, und sorgen so  für ein besonders angenehmes Fahrgefühl.

Im Vorbau wurde eine ultraleichte Federung, das Future Shock-System verbaut.

Das ansprechende, stylische Design wirkt durch den Motor, der sich ästhetisch im Rahmen einfügt und nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, noch ästhetischer.

Grundsätzlich gibt es hier zwei Konzepte: „SL“ (Superlight) und „Full Power“:

  • SL: fest integrierter Akku, für leichtes Fahrrad
  • Full-Power: Entnehm- und abschließbare Akkueinheit.
  • Kann im entnommenen Zustand im Haus geladen werden.
  • Intern verlegte Kabel, für schönes, cleanes Design

Das ansprechende Rahmendesign wirkt wie aus einem Guss.

Die hauseigene Specialized App „Mission Control“ sorgt für perfekte Konnektivität

  • Individualisierbar: Motoreinstellungen können vom Rider bis hin zum Finetuning auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt werden.
  • ANT+ und Bluetooth Konnektivität
  • Intelligente Reichweiten-/Leistungsberechnung: noch zu fahrende KM und HM eingeben, der Motor liefert automatisch die Unterstützung, um das Ziel zu erreichen.
  • Rides aufzeichnen und in Apps hochladen.

Die Unterstützung kann über den Pulsmesser automatisch angepasst werden, um im vorgegebenen Herzfrequenzbereich zu bleiben.

Eine Federung in der absenkbaren Sattelstütze (je nach Bike und Modell) und  breite Reifen mit entsprechendem Profil je nach Einsatzbereich des Fahrrads sorgen für extra Komfort.

Das Garmin Radar, je nach Ausstattung des Modells integriert, erkennt sich nähernde Fahrzeuge bis zu 140m weit hinter dem Fahrer und zeigt diese auf dem Farbdisplay vor einem. Der Lenker vibriert, ein Signalton ertönt und wird auf dem Display als Warnzeichen sichtbar. Dies alles ist in der App natürlich individualisierbar.

Gepäckträger und diverse Fixpunkte für Transport und große Zuladung (sogar Frontrack Möglichkeit für weiter 15kg) sorgen für flexible Vielseitigkeit. Ebenso die vollintegrierte Lichtanlage (mit Auf- und Abblendfunktion beim Tero X 6.0), Schutzbleche und breite Reifen.

  • bis zu 136kg höchstzulässiges Gesamtgewicht (ohne Eigengewicht des Fahrrads)

Die Enviolo Automatik ist eine Getriebenabe, die äußerst leise und wartungsfrei mit einem Gates-Riemenantrieb arbeitet. Die persönliche Trittfrequenz ist einstellbar.

Weniger Wartungsaufwand bieten die Nabenschaltungen (Como SL)

Eine spezielle Leichtbauweise, die SL „Superlight“ Technologie sorgt für ein natürliches, sportliches und agiles Fahrgefühl und das Rad ist ca. 40% leichter als gewöhnliche E-Bikes.

Multifunktionale E-Bikes mit MTB-DNA (Tero & Tero X): Hier wurde die Erfahrung aus dem MTB-Bereich in die Active Kategorie integriert. Mullet-Bike, MTB-Komponenten, Vollfederung und die absenkbare Sattelstütze machen das Rad zu einem durchaus geländegängigen Alleskönner. 

Je nach Modell und Ausstattungsvariante umfasst die Active Serie also echte Reichweiten- und Transportwunder, Alles-Könner und Räder, die einfach Spaß machen!

Wo liegt der Unterschied vom regulären zum Turbo-Motor?

Der Turbo verdoppelt oder vervierfacht deine (Tret-)kraft, je nach Motorenmodell (SL oder Full-Power)

SL

  • Verdoppelt deine Kraft, Leichtbauweise des Fahrradkonzepts
  • 35Nm / 320Wh Akku / 240 Watt SL Motor
  • Konzept: Optimierung von Rahmengewicht, Akkukapazität und Motorsystem, was zu einer Reduzierung des Gesamtgewichts geführt hat.
  • Range-Extender Option: zusätzliche 160 Wh Akku, der in Trinkflaschenhalter eingesetzt werden und angeschlossen werden kann. Vollständig abnehmbar, kompakt und einfach mitzunehmen. Ca. 60km zusätzliche Reichweite

Full-Power

  • Vervierfacht deine Kraft
  • Starke Motorunterstützung
  • bis zu 90Nm Drehmoment / bis zu 710Wh Akku / 250 Watt

Geschmeidiges und angenehmes Anfahrverhalten (individualisierbar nach persönlichen Vorzügen) 

Mission Control App

Sicherheit durch den Diebstahlschutz „Turbo System Lock“: Der Rider kann diese Diebstahlfunktion aktivieren und der Motor wird somit deaktiviert. Wird das Fahrrad in diesem Zustand bewegt oder erfährt Erschütterung, ertönt ein lauter Signalton und das Licht fängt an zu blinken. Der Motor ist nur mit einer persönlichen PIN entsperrbar und somit nicht brauchbar für den Dieb, wie auch für den Weiterverkauf.

Koppel-Möglichkeiten: Verbinde Pulsmesser oder andere Sensoren mit den Bike Over-The-Air Software-Updates - ganz unkompliziert und schnell.


Klingt gut, oder? Interesse? Dann schau Dir die neue Active-Serie einfach mal an. Bei uns im Haus, oder ganz einfach online:

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