0 0

Trekkingcamps – mit Zelt wandern

Wandern, wandern, von einem Ort zum andern. Macht Spaß, macht den Kopf frei von Alltäglichem und füllt ihn mit vielen neuen Eindrücken. Nur wenn ich erst einmal an diesem Ort bin, was dann? In den Bergen locken die vielen Hütten zu Mehrtagestouren und grenzüberschreitenden Fernwanderungen. Ansonsten heißt die Alternative Hotel, Pension oder Campingplatz. Wild campen ist verboten. Oder? Nun, nicht ganz. Einige Mittelgebirge zeigen, dass mehrtägiger Naturgenuss möglich ist. Durch Trekkingcamps.

Zwei Zelte im Wald bei den letzten Sonnenstrahlen des Tages

Was sind Trekkingcamps?

Im Grunde folgt das Ganze dem Vorbild der nordamerikanischen Nationalparks und Treks, allerdings deutlich kleiner. Man wandert eine Etappe und kann dann an einer kleinen, nicht öffentlichen  Parzelle tief im Wald sein Zelt aufschlagen. Eine sichere Feuerstelle ist auch meist vorhanden. Holz wird einfach im Wald gesammelt. Am kommenden Tag geht es weiter zum nächsten Platz. So lassen sich Touren von bis zu zwei Wochen planen. Allerdings sind die Plätze im Wald nur für wenige Zelte ausgelegt, da sie so natürlich wie möglich gehalten wurden. Das bedeutet, man muss sie vorher rechtzeitig buchen. Erst dann bekommt man vom jeweiligen Anbieter die genaue Lage beschrieben. Schließlich sollen die Camps ja verschwiegene, gemütliche Orte bleiben. Wichtig war hier überall der Erhalt des natürlichen Charakters. Einzig  Biotoiletten wurden aufgestellt, ansonsten gibt es keinerlei sanitäre Anlagen.

Wo finde ich denn so etwas?

Wir zeigen Euch 5 Regionen in Deutschland, in denen solche wilden Camps eingerichtet wurden.   

Zwei Leute am orangen Zelt im Kiefernwald

Trekkingcamps in der Pfalz

Sandsteinfelsen, wilde Wälder, Burgen und Schlösser. Die Pfalz ist schon ein besonders uriges Flecken Erde. Bisher eher auf Tages- oder Hüttentouren erkundbar, gibt es mittlerweile ganze 15 Trekkingplätze, die sich zu einer durchgehenden Trekkingtour verbinden lassen. Über zwei Wochen auf Tour, ohne Pause und jede Nacht unter freiem Himmel. Mitten in Deutschland! Die Camps machen es möglich. Alle liegen etwas abseits der Ortschaften und bekannten Wanderwege, sind nur zu Fuß erreichbar und bieten Platz für bis zu sechs Zelte. Für Gemütlichkeit sorgt eine Feuerstelle mit ein paar einfachen Sitzmöglichkeiten, ein Toilettenhäuschen ist vorhanden.

Die Platzbuchung erfolgt entweder online, oder an Buchungsstellen vor Ort.

>> Alles zum Trekking im Pfälzerwald

Menschen sitzen um eine Feuerstelle und schauen das Feuer an

Trekkingcamps im Hunsrück

Der Hunsrück bietet sanftes Abenteuer im Soonwald. Der Soonwaldsteig erstreckt sich über 85 km und auf mehr als 40 km Strecke wird keine Siedlung berührt. Der Steig verläuft von Kirn im Hahnenbachtal über bewaldete, Quarzit durchsetzte Bergkämme bis ins Rheintal nach Bingen. Dieser wildromantische Weg lässt sich in Verbindung mit den vier Trekkingcamps ebenfalls am Stück begehen. Auch diese naturnah angelegten Camps für bis zu sechs Zelte liegen etwas abseits und bieten viel Ruhe. Besonderheit: Jeder Platz bietet auch Raum für eine Jurte.

Preis pro Nacht/Zelt: 10,00 Euro;  Jurte: 15,00 Euro

Die Plätze müssen ebenfalls vorab gebucht werden: Hier gibt es ausschließlich ein Online-Buchungsportal 

>> Mehr zum Soonwaldsteig

Trekkingcamps in der Eifel

Etwas anders sieht es in der Eifel aus. Auch hier im Naturpark Hohes Venn – Eifel gibt es sage und schreibe 18 abgeschiedene Naturlagerplätze, auf denen legal das Zelt aufgeschlagen werden kann. Allerdings wurden hier an jedem Platz hölzerne Zeltplattformen gebaut die Platz für zwei Zelte bieten. Jeder Platz wurde bewusst so ausgewählt, dass die große Biodiversität der Eifel in allen Facetten erlebt werden kann. Worauf man hier allerdings verzichten muss ist die Feuerstelle. Eine Komposttoilette ist vorhanden.

Preis pro Nacht und Zelt beträgt ebenfalls 10,00 Euro gebucht wird online.

>> Alles über die Trekkingplätze in der Eifel

Ein Mann im Wald geht an einen grünen Zelt vorbei

Trekkingcamps im Schwarzwald

Große Waldgebiete, Bäche, Seen, Berge, Vögel und Wildtiere, Sandsteinfelsen und altes Urgestein. Der Schwarzwald, Deutschlands größtes Mittelgebirge, ist vielseitig. Hier begegnet man ursprünglicher Natur und Abgeschiedenheit, perfekt, um einzutauchen und die Seele baumeln zu lassen. Besonders schön natürlich, wenn man das gleich mehrere Tage am Stück genießen kann und nach der Tour direkt im Wald bleibt. Kein Problem seit Frühjahr 2017. In insgesamt 11 Trekking-Camps ist das Zelten im Schwarzwald in der Zeit vom 1. Mai bis 31. Oktober offiziell erlaubt. Die Camps liegen abseits der Ortschaften, sind ausschließlich zu Fuß zu erreichen und bieten Platz für bis zu drei Zelte (für  2-3 Personen). Die ersten versteckten Plätze lagen alle im nördlichen Schwarzwald, zwischen Baden-Baden, Baiersbronn und Freudenstadt, mittlerweile gibt es auch vier Zeltmöglichkeiten im Südschwarzwald.

Lust dort zu übernachten? Dann einfach online einen Platz buchen. Die Übernachtung pro Zelt und Nacht kostet 10 Euro. Nach Buchung erhält man die Wegbeschreibung für das letzte Stück zum Camp per Mail. Dann steht einer abenteuerlichen Nacht nichts mehr im Wege.

>> Alles zum Projekt „Trekking Schwarzwald“

Zwei Wanderer im Wald mit vollgepackten Rucksäcken

Trekkingcamps im Spessart

Auch in Bayern darf getrekkt und fast wild gezeltet werden und zwar im Spessart. Das größte zusammenhängende Laub-Mischwald-Gebiet bietet ursprüngliches Naturerlebnis unter uralten Buchen und Eichen. Tagsüber und jetzt auch nachts auf vier Trekking Plätzen.  Eichenwald oder idyllische Waldlichtung - ganz wie es beliebt. Gute Feuerstellen sind eingerichtet, Brennholz ist entweder vorhanden, oder es kann problemlos Bruchholz und Dürrholz gesammelt werden.

Die Lagerplätze können in der Zeit vom 01. April – 31. Oktober jeden Jahres genutzt werden. Die Buchung erfolgt online über ein Buchungsanfrageformular. Die Nutzung ist, wie bei allen anderen Plätzen, immer nur für eine Nacht erlaubt. Preis pro Nacht / Zelt: 10,00 Euro.

>> Alles zum Trekking im Spessart

WICHTIG

An den meisten Plätzen ist kein Wasser in der Nähe, es muss mitgebracht werden.

Es sind meist Feuerstellen vorhanden, diese dürfen aber bei akuter Waldbrandgefahr nicht verwendet werden. Bitte erkundigt Euch vorab auf der jeweiligen Homepage der Region.

Lust bekommen?

Ihr wollt Euch auch mit dem Zelt in die heimischen Wälder aufmachen? Dann schaut doch die einzelnen Gebiete mal etwas genauer an. Es lohnt sich. Falls noch etwas fehlt, das bekommt Ihr natürlich beim Schuster.

>> Trekking-Zubehör

>> Camping-Zubehör   

Viel Spaß in der Natur!

Der Spessart von oben