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Wie wählt man den passenden Tourenski aus?

Du willst ins Skitourengehen einsteigen oder hast schon erste Erfahrungen und möchtest dir jetzt den richtigen Tourenski holen? Wir sagen dir, was du bei der Auswahl beachten musst.

von ANDRÉ TAPPE

Ein Frau bereitet ihre Tourenski auf die Skitour vor.

Unterwegs auf Skitour, das ist einfach ein idealer Mix aus sportlicher Herausforderung, winterlichem Alpinerlebnis und traumhaften Abfahrten. Nur setzt nicht jeder die gleichen Prioritäten. Während die einen eher Winterbergsteigen und Gipfelglück suchen, ist der Aufstieg für andere nur Mittel zum Zweck und die Hoffnung auf unverspurte Hänge. Natürlich ist nicht jeder Tourenski für alle Anforderungen geeignet, also heißt es Obacht beim Kauf.

Wie wähle ich die richtige Tourenskilänge aus?

Grundsätzlich gibt es die Faustregel, dass sich die Skispitze beim aufgestellten Ski zwischen Kinn und Augenbrauen befindet. Wer sich beim Aufstieg im steileren Gelände noch etwas schwer tut, oder Schwierigkeiten bei Spitzkehren (Richtungswechsel in steilen Hängen) hat, sollte eher zu einem kürzeren Ski greifen. Willst du mehr Laufruhe, vor allem in verspurtem Gelände, ist eine längere Variante zu empfehlen.

Welche Breite sollte mein Tourenski haben?

Der klassische Tourenski hat eine Breite von 82 bis 89 mm unter der Bindung. Das ist auch die passende Breite für ein ausgewogenes Aufstiegs- und Abfahrtsverhältnis. Für sehr aufstiegsorientiertes Skibergsteigen gibt es auch noch schmalere Modelle, das sind aber eher Ski für Spezialisten. Wer viel Wert auf die Abfahrt legt, sollte breitere Ski auswählen. Hier sind Ski mit einer Breite von 90 bis 98 mm ideal und sorgen auch bei lockerem Schnee noch für genug Auftrieb. Wer Freetouring, also Freeride mit weiteren Zustiegen bevorzugt, greift meist zu Ski mit einer Breite ab 100 mm. Im Tiefschnee Top, ansonsten aber eher mühsam in der Handhabung.

Ein Skifahrer fährt einen steilen Hang herunter, der Pulverschnee staubt.
Mit dem richtigen Ski macht die Tiefschneeabfahrt gleich noch mehr Spaß!

Spielt das Körpergewicht bei der Tourenski-Auswahl eine Rolle?

Schnell beantwortet: Ja! Das Körpergewicht fließt in die Auswahl ein, gepaart mit skifahrerischem Können. Fährst du souverän bei höherem Körpergewicht, entscheidest du dich in den jeweiligen Bereichen eher für das breitere Modell und die höhere Festigkeit. So bekommst du mehr Laufruhe im Gelände und den nötigen Auftrieb im Pulverschnee.

Was versteht man unter einem aufstiegsorientierten Tourenski?

Aufstiegsorientierte Ski sind eher im klassischen Bereich des Skibergsteigens angesiedelt. Umso mehr Wert auf lange, schnelle Aufstiege gelegt wird, desto schmaler auch die Tourenski. Das spart viel Kraft, die Ski sind wendiger und im Gipfelbereich leichter am Rucksack zu tragen. Bei der Abfahrtsperformance müssen allerdings Abstriche gemacht werden, vor allem im lockeren Schnee, wo sich die Ski schneller eingraben.

Zwei Skitourengeher steigen mit den Tourenski am Rucksack einen Hang auf.
Manchmal hilft beim Skitourengehen nur noch tragen. 

Was versteht man unter einem abfahrtsorientierten Tourenski?

Abfahrtsorientierte Tourenski haben eine höhere Torsions-, also Verwindungssteifigkeit, meist mit durchgehender Seitenwange. Das sorgt für viel Stabilität auf der ganzen Skilänge. Unter der Bindung sind sie breiter. Beim Aufstieg bedeutet das mehr Gewicht und Einbußen in der Wendigkeit. Dafür bekommst du bei der Abfahrt schön Auftrieb und Laufruhe.

Du solltest dir also vorher gut überlegen, wo dein Schwerpunkt beim Skitourengehen liegen soll. Willst du Tourenski mit geringem Gewicht am Fuß, für schnelle, ambitionierte Aufstiege, oder ein sattes und stabiles Fahrgefühl bei der Abfahrt und wählst daher ein breiteres und stabiles Tourenski-Modell?

DAS absolute Allround-Talent gibt es nicht.

Was muss man als Tourenski-Einsteiger beachten?

Du bist Tourenski-Anfänger? Dann greif nicht zu einem Modell aus den Randbereichen, die sind eher für Spezialisten. Beachte bei der Tourenski-Auswahl folgendes zuerst:

1. Der Tourenski soll nicht zu breit sein.

2. Der Tourenski soll nicht zu lang und nicht zu kurz sein.

3. Der Tourenski soll nicht zu schwer sein.

Passe den Ski an dein allgemeines skifahrerisches Niveau an und wähle markenunabhängig.

Fazit – sei offen bei der Auswahl

Die Wahl eines guten Einsteiger-Tourenskis ist von deinen Vorstellungen, aber auch von Können, Gewicht und Körpergröße abhängig. Wenn du diese Faktoren nicht aus den Augen verlierst, bist du deinen neuen Tourenski schon ganz nahe.



Luftaufnahme von zwei Skifahrern bei der Abfahrt.
Wenn sich die Mühe gelohnt hat! Traumhafte Abfahrt im unverspurten Powder-Hang.

Wir haben bei uns die Tourenski-Modelle in 3 Bereiche aufgeteilt:

Fitness-Tourenski (leicht, eher schmal und sehr aufstiegsorientiert)
→ Classic-Tourenski (eher leicht, aber etwas breiter und stabiler, für gute Aufstiegs- und Abfahrtsperformance)
→ Freeride-Tourenski (breiter Aufbau und stabile Konstruktion für maximale Laufruhe im Gelände, im Aufstieg kraftraubender, da schwerer und sperriger)