Du bist Langlauf-Anfänger oder -Anfängerin und suchst Tipps zu Technik und Ausrüstung? Hier beantworten wir 7 häufige Einsteigerfragen zum Skilanglauf.
von SPORT SCHUSTER
Was ist Skilanglauf
Skilanglauf ist ein Wintersport, bei dem man sich mit zwei Ski und zwei Stöcken durch eine schneebedeckte Landschaft bewegt. Dabei wechseln flache Passagen je nach Streckenwahl mit kurzen Anstiegen und Abfahrten. Die Menschheit nutzt Ski seit Jahrtausenden insbesondere zur Jagd im Winter. Als Wiege des nordischen Skisports gilt Norwegen, wo seit dem 19. Jahrhundert Wettkämpfe stattfinden. Seit 1924 ist Skilanglauf olympisch.
Ende der 1970er-Jahre entwickelte sich mit dem Skating eine weitere Fortbewegungsart auf Langlaufski. Seither stellen sich viele Anfängerinnen und Anfänger zu Beginn ihrer Langlaufkarriere vor allem eine Frage: die Frage nach der Technik beim Skilanglauf.
Langlauf klassisch oder skating?
Beim Skilanglauf unterscheidet man zwei Lauftechniken:
- Bei der klassischen Lauftechnik werden die Ski parallel geführt. Zu Beginn kann man einen Ski vor den anderen setzen und sich schrittweise vorwärts bewegen. Das könnte man als “Skigehen” bezeichnen. Und wie wird daraus ein “Skilaufen”? Indem Du Dich mit dem hinteren Bein dynamisch abstößt und über den vorderen Ski ins Gleiten kommst. Mit diesem Bewegungsablauf wechseln sich die Beine ab. Der jeweils gegenüberliegende Arm unterstützt den Vortrieb, indem er über den Skistock anschiebt. Man spricht deshalb auch vom “Diagonalschritt”.
- Bei der Skating-Technik werden die Ski in V-Stellung geführt. Man verlagert das Gewicht abwechselnd auf einen der Ski. Dabei stößt Du Dich ähnlich wie beim Schlittschuhlaufen oder Inline-Skating mit dem belasteten Ski nach vorne ab. Die Arme unterstützen die Vorwärtsbewegung durch gleichzeitigen Stockeinsatz auf beiden Seiten.
Welche der Langlauf-Arten die bessere ist? Das hängt von ein paar Faktoren und nicht zuletzt von Deinen Vorlieben ab. Hier die wichtigsten Unterschiede:
- Die klassische Technik ist einfacher zu lernen als das Skating.
- Bei der klassischen Technik bewegt man sich meist in einer mit zwei Furchen vorgespurten Loipe. Geskatet wird auf einer platt gewalzten Schneepiste.
- Vielerorts wird für beide Techniken gespurt. Gerade in kleineren Langlauf-Gebieten findest Du evtl. aber nur eine klassische Loipe und keine Skatingpiste vor.
- Man kann beide Techniken mehr oder weniger intensiv ausführen. Im Schnitt würden wir aber sagen: Skating ist anstrengender, insbesondere an Steigungen.
- Die Skating-Bewegung ist dynamischer, die Geschwindigkeit höher. Deshalb liegt das Skaten vielen sportlichen Menschen mehr.
Von welchen Geschwindigkeiten wir beim Skilanglauf sprechen? Wie viele Kilometer pro Stunde man beim Langlauf zurücklegt, hängt von vielen Faktoren ab, wie etwa der Technik, dem Profil der Strecke und der Gleitfähigkeit von Ski und Schnee. Gute Skater gleiten auf ebener Strecke mit etwa 20 bis 25 Kilometer pro Stunde dahin, im klassischen Stil schafft man als Durchschnittssportler ungefähr 8 bis 15 km/h.
Wie schwer ist Langlaufen?
Die Lauftechnik klassisch lässt sich schnell erlernen, zumal man zunächst “skigehen” und sich dann zum “Skilaufen” steigern kann. Dabei erfordert vor allem das Abstoßen Feingefühl, damit der Ski nicht nach hinten wegrutscht. Und auch das Bremsen mit einem zum “Schneepflug” ausgestellten Ski verlangt Übung. Grundsätzlich vermitteln die Rillen der Loipe aber vergleichsweise viel Standsicherheit.
Die Skating-Technik ist koordinativ anspruchsvoller und stellt insbesondere höhere Anforderungen an das Gleichgewichtsgefühl. Grund dafür: Die Gleitphasen auf einem Bein sind bei einer sportlichen Gangart deutlich länger. Dabei besteht die Gefahr zu verkanten und auch mal zu stürzen. Auch fehlen auf einer Skatingpiste die führenden Furchen einer klassischen Loipe. Angesichts der höheren Geschwindigkeit sollten Skater sicher bremsen können. Wer das Abfahrtsskifahren beherrscht, ist hier klar im Vorteil.
Wie lernt man Langlaufen?
Die Grundzüge der klassischen Technik können sportliche Menschen mit einem guten Körpergefühl im Prinzip eigenständig erlernen. Denn nach ersten Gehversuchen kann man sich hier dem dynamischen Skilanglauf schrittweise annähern. Fortgeschrittene Techniken wie der Doppelstockschub mit Zwischenschritt sind jedoch erklärungsbedürftig. Hier empfiehlt sich ein Langlaufkurs mit einem professionellen Trainer. Dort lernt man richtig langlaufen und nicht zuletzt eine sichere Bremstechnik.
Wer bereits Inline-Skates oder Schlittschuhe beherrscht, ist beim Erlernen der Skating-Basics klar im Vorteil. Allerdings gibt es auch hier einige fortgeschrittene Techniken wie den Eintakter oder den symmetrischen Zweitakter. Hier tust Du Dich mit professioneller Anleitung erheblich leichter.
Ist Langlauf gefährlich?
Zugegeben, beim Langlaufen kann man stürzen. Und ja, man kann sich dabei verletzen. Aber verglichen etwa mit dem Abfahrtsskilauf oder auch mit dem Schlittenfahren ist Skilanglauf deutlich ungefährlicher. Außerdem kannst Du die Unfallgefahr reduzieren, indem Du ein paar Risikofaktoren vermeidest. Dazu gehören Strecken mit steilen Abfahrten. Einen großen Einfluss hat auch die Qualität des Schnees: Bei einer vereisten Spur steigt das Sturzrisiko. Frischer Schnee hingegen bremst die Ski – und sorgt im Falle eines Falles in der Regel für eine weiche Landung.
Diesem vergleichsweise geringen Verletzungsrisiko steht der enorme Spaß gegenüber, den das Langlaufen in einer herrlich verschneiten Winterlandschaft bereitet. Außerdem überwiegt hier bei weitem der gesundheitliche Nutzen. Denn Langlaufen ist das perfekte Training für den ganzen Körper und ein hervorragender Kalorien-Verbrenner.
Welche Ausrüstung braucht man für Skilanglauf?
Zum Langlaufen benötigst Du folgende Ausrüstung:
Langlaufski
Dabei gibt es einen wichtigen Unterschied zwischen den beiden Techniken: Die Unterseite von Skatingski ist eine durchgängige Gleitfläche. Klassik-Ski hingegen haben vorne und hinten Gleitzonen, in der Mitte aber eine Haftzone, damit der Ski beim Abstoßen nicht nach hinten wegrutscht.
Skibindung
Langlaufschuhe
Langlaufstöcke
Langlaufbekleidung
Wo ist Langlaufen möglich?
Mit breiten Backcountry-Ski kannst Du theoretisch überall querfeldein durch den Schnee wandern. Viele Grundbesitzer sehen das aber nicht gerne. Außerdem solltest Du dabei unbedingt Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Wenn zum Beispiel Rehe im Winter in ihrem Lebensraum gestört werden, kostet sie das überlebenswichtige Energie.
Ansonsten findest Du an vielen Orten gespurte Langlauf-Loipen. Allen voran in Wintersport-Gebieten in den Alpen oder in Mittelgebirgen. Aber auch im Flachland präparieren mancherorts Skiclubs eine Loipe wie etwa der SC Moosham südlich von München. Und selbst in städtischen Parks findest Du an schneereichen Tagen eine eingetretene oder sogar maschinell gepflegte Skispur zum Langlaufen.
Da Loipen nur bei ausreichend Schnee gespurt werden können, ändern sich die Gelegenheiten und Bedingungen zum Langlaufen mitunter von Tag zu Tag. Es bleibt Dir also leider nichts anderes übrig, als Dich im Netz oder in sozialen Medien über die aktuelle Schneelage und den Loipenzustand in den Langlauf-Gebieten zu informieren. Touristikverbände wie Seefeld in Tirol haben in der Regel ausführliche und aktuelle Schneeinfo-Seiten für ihre Region. Infos zu Loipen in München und Umgebung findest Du auch auf dem offiziellen Stadtportal.
Weitere Langlauf-Tipps
Mit diesen Antworten auf die sieben häufigsten Fragen haben wir Dir den Einstieg in diesen wunderbaren Sport hoffentlich erleichtert. Genauere Informationen findest Du in den weiterführenden Artikeln zum Thema Skilanglauf hier im Schuster-Magazin. Die komplette Skilanglauf-Ausrüstung erhältst Du in unserem Webshop oder von unseren Berater:innen im Sporthaus Schuster.
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