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Trekking in Schweden – Fjällräven Classic

Unser Kollege Thomas Wagner ist der Spezialist unter den Einkäufern in Sachen Outdoor Hardware, Sommer wie Winter. Logischerweise ist er auch selbst fleißig draußen unterwegs. Zum Beispiel beim jährlich stattfindenden Fjällräven Classic. Fünf Tage durch den schwedischen Abisko Nationalpark, mit Freunden, organisiert und doch auf sich selbst gestellt. Von 07. – 14.08.2015 ist es wieder so weit. Aktueller Status: Ausgebucht – meist schon kurz nach Anmeldestart. Warum das so ist, erzählt uns Thomas und berichtet von seinen Erlebnissen im vergangenen Jahr.

Fjaellraeven Natuerbild: Bach und Berge_1
Mann isst Trekkingnahrung
Schilder_3
Schweden

Eine Woche – so viel Zeit muss sein! Viele haben ein bisschen Respekt vor den großen Weiten Schwedisch-Lapplands, aber es gibt eine Möglichkeit, diese wunderschöne Landschaft selbstständig, aber trotzdem im „abgesicherten Modus“ zu genießen. Unser Ziel: Der Fjällräven Classic, das traditionelle Trekking-Abenteuer des schwedischen Outdoorprofis Fjällräven auf einem der bekanntesten Wanderwege Schwedens. 110km durch einmalige Landschaften mit Durchquerung des berühmten Abisko-Nationalparks.

Pancakes und Rentierburger

Die Organisation ist top, angekommen in Camp Ripan in Kiruna, unserem Ausgangsort, müssen sich alle Teilnehmer registrieren. Für unterwegs gibt es Wanderkarte und -pass zum Abstempeln, damit auch keiner verloren geht. Und auch sonst ist alles geboten, was die Packliste zum gepflegten Skandinavien-Trekking noch vertragen könnte: „Tütenfutter“, Gaskartuschen (die dürfen nämlich nicht ins Flugzeug), Mülltüten (nichts  darf am Weg liegen bleiben, daraus wird sogar ein Wettbewerb gemacht).


Die Stimmung ist gut, nach einer Übernachtung vor Ort, wahlweise in Blockhütte oder Zelt, starten wir in aller Herrgottsfrühe per Shuttle nach Nikkaloukta, von da geht´s dann auch wirklich los. Wir tragen alles auf dem Rücken, was wir für die nächsten Tage brauchen werden, und doch wird uns an den regelmäßigen Checkpoints das ein oder andere Schmankerl erwarten. Die Highlights: Rentierburger und schwedische Spezial-Pancakes...


Fjällräven Checkpoint Schlange
3 Leute machen Pancakes vorm Zelt
Für Ehrgeizler und Genießer?

Die Route läuft über rund 110km, sechs Checkpoints gibt es unterwegs, Ziel ist Abisko. Die Landschaft ist unglaublich schön, und Zeit zum Genießen sollte man sich auf jeden Fall nehmen. Der Weg führt durch Birkenwälder, über endlose Stege durch Moore, über den gerölligen Pass Tjäktja, vorbei an wunderschönen (und wirklich kalten) Bergseen. Insgesamt stehen den Teilnehmern sieben Tage für die Strecke zur Verfügung, mit etwas Kondition und Trittsicherheit ist das gut machbar, wir brauchen fünf. Dennoch, die Länge ist nicht zu unterschätzen und gerade zum Schluss ist mentale Ausdauer durchaus gefragt. Und: gutes Schuhwerk! Auch wenn die Füße nach ein paar Tagen unausweichlich platt sind: dann wenigstens in bequemen Schuhen...


Gemeinsam alleine

Vor uns liegt die große Weite. Die Route ist markiert, der Start erfolgt in Blöcken. Und obwohl es mehrere Hundert Teilnehmer gibt, verliert sich die Masse schnell in der Landschaft – wir sind alleine unterwegs, eine bunt gemischte Gruppe, Freunde, unser Tempo abgestimmt. Das „voll-draußen“-Gefühl stellt sich bei uns ab dem ersten Tag ein. Im Durchschnitt gehen wir zwischen 20 und 25 km am Tag, wir starten morgens nicht zu früh und nicht zu spät. Nachmittags suchen wir uns ein schönes Plätzchen entlang der Route, wo wir unsere Zelte aufschlagen und die Nacht verbringen. 


Tiere in der Distanz am Berg
Frau schaut weg bei Sonnuntergang am Berg
Feine Tipps

1. Pack's leicht: Jedes überflüssige Kilo schmerzt – garantiert! Mit ca. 15 kg ist man gut dabei.

2. Trag's flexibel: Der skandinavische Hochsommer hat´s in sich, Jacke und Mütze sollten genauso wenig fehlen wie T-Shirt und Sonnenschutz.

3. Geh's locker: Stress ist fehl am Platz! Pausen sind Gold wert, die Strecke ist lang, vor allem gegen Ende. Zum „Schaun“ soll ja auch noch genug Zeit sein! Und: Stöcke sind sehr empfehlenswert.

4. Trink's sauber: Wasser gibt es genug unterwegs – aber bitte aus fließenden Gewässern.

5. Zahl's bar: Ein kleines Bier am Checkpoint – ein Genuss! Ein bisschen Kleingeld dabei zu haben, schadet nicht.

Und zum Schluss

Erschöpft aber zufrieden kommen wir am fünften Tag in Abisko an. Müde Beine, schwerer Rucksack, aber: glückliche Gesichter, gemeinsame Erinnerung und eine gelungene Abschlussparty im Trekkers Inn. Da werden noch mal alle Kräfte mobilisiert, bevor es tags drauf auf die Heimreise geht. Fazit: Lohnende 5 Tage zum Erden und Tiefenentspannen.