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Herbst und Winter auf dem Fahrrad? So geht's!

Das Fahrrad ist vor allem in den Städten zu einem echten Ganzjahres-Transportmittel geworden. Aber was brauchst du zum Fahrradfahren im Herbst und Winter, um sicher und angenehm auf dem Bike unterwegs zu sein? Wir zeigen es dir.

von ANDRÉ TAPPE

Frau auf einem Fahrrad im Abendlicht auf einer Brücke.
Herbst und Winter haben nicht unbedingt den Ruf, die idealen Jahreszeiten zum Fahrrad fahren zu sein. Wobei, warum eigentlich nicht? Klar, bei viel Schnee wird das Radeln irgendwann schwierig, aber ansonsten? Ganz ehrlich, richtig ausgestattet ist Rad fahren fast immer möglich. 

Alles trocken – die richtige Fahrrad-Regenbekleidung macht den Unterschied

Der Herbst bringt kühle Nässe mit sich. Immer später, aber irgendwann kommt sie. Regen, Nebel und feuchte Straßen, da will man natürlich auf dem Weg zur Arbeit oder ins Café gut geschützt sein. Da hilft Fahrrad-Regenbekleidung. 

Zum ersten natürlich eine Fahrrad-Regenjacke. Membrane wie GORE-TEX halten zuverlässig trocken und sind atmungsaktiv. Durch mikroskopisch kleine Poren kann Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf austreten und die Luft zirkuliert. So kommst du auch nicht völlig verschwitzt an deinem Ziel an. Eine Besonderheit bei Regenjacken speziell fürs Fahrrad: Der Rücken ist etwas länger geschnitten um auch in sportlicher Sitzposition nicht nach oben zu rutschen. 

TIPP: Achte beim Kauf deiner Fahrrad-Regenjacke, dass die Kapuze groß genug für den Fahrradhelm ist. 


Bei ganz ekligem Wetter hilft nur noch die Regen Komplettmontur, heißt, auch die Regenhose muss ran. Die gibt es in sehr einfacher Form, einfach nur als weite Überziehhose aus imprägniertem Kunstfaserstoff, aber für weitere Strecken empfiehlt sich ebenfalls ein Modell mit Membrane. Regenhosen mit GORE-TEX schützen da einfach perfekt und es fühlt sich dennoch luftiger an.

TIPP: Bei der Anprobe solltest du auf ausreichend Bewegungsfreiheit achten, damit die Hose nicht beim Treten spannt.


Frau, nachts auf einem Fahrrad mit eingeschalteter Beleuchtung.

Fahrradbeleuchtung – so verlierst du nie den Überblick

Was die kühle Jahreszeit ebenfalls mitbringt, ist Dunkelheit. Kurze Tage, Dämmerzustand und zwielichtiger Dunst in den Morgen und Abendstunden. Jetzt solltest du erst recht für Sichtbarkeit sorgen. Die richtige Fahrradbeleuchtung und einige Reflektoren sorgen zuverlässig dafür, dass du schon frühzeitig im Straßenverkehr auffällst. Ob die Fahrradbeleuchtung über einen Dynamo, Akku oder Batterien angetrieben wird, ist mittlerweile egal. Bis 2013 musste es gesetzlich der Dynamo sein.
So wäre ein verkehrssicheres Fahrrad richtig ausgestattet: 

Weiße Frontbeleuchtung
Weißer Frontreflektor
Rotes Rücklicht
Roter Reflektor (kann auch im Rücklicht integriert sein)
Speichenreflektoren (Katzenaugen), zwei vorne und zwei hinten
Pedale mit Reflektoren
Klingel (lt. Gesetzgeber vorgeschrieben)


Frau mit einem weißen Fahrradhelm, nachts neben ihrem Fahrrad mit eingeschalteter Beleuchtung.

Der richtige Fahrradhelm schützt vor Überraschungen

Hand aufs Herz, der Fahrradhelm ist absolutes Ganzjahres-Programm. Sicherheit geht einfach vor. Natürlich gibt es gerade fürs Fahrradfahren in der Stadt auch sehr schöne, schlichte Modelle von Marken wie Giro, Alpina, Specialized und Uvex. Bei aller Optik solltest du aber vor allem auf die Passform achten. Guter Halt, gleichmäßige Druckverteilung und etwas Platz an den Seiten (ungefähr ein Fingerbreit). Außerdem sollte der Fahrradhelm beim Feststellen nicht nach oben rutschen.

Was ist eigentlich MIPS?

Viele Fahrradhelme sind mit dem sogenannten MIPS-System ausgestattet. MIPS steht für Multi-Directional Impact Protection System. Der große Vorteil dieser Technologie besteht darin, dass sogenannte Scher- und Rotationskräfte bei einem Sturz vermieden werden. Diese können das Hirngewebe schädigen und zu Hirnverletzungen führen. Bei MIPS befindet sich in der eigentlichen schützenden Schale des Helms eine innere, bewegliche Schale in der der Kopf sitzt. Während von außen auftretende Stoßkräfte von der gedämpften Außenschale aufgenommen werden, wird Rotation von der inneren Aufhängung abgeschwächt. So ist der Kopf beim Sturz doppelt geschützt. 


Frau, nachts mit einem grauen Fahrradrucksack.

Welcher Fahrradrucksack ist der richtige?

Fahrradrucksäcke unterscheiden sich von Wandermodellen vor allen durch zwei Dinge: 

  • Einen niedrigen Schnitt, meist ohne aufgesetztes Deckelfach, um dem Kopf auch mit Helm viel Bewegungsfreiheit zu bieten
  • Einen körpernahen Schnitt ohne Netzrückensysteme um den Rucksack stabil am Rücken zu fixieren und lästiges Baumeln zu verhindern.
Ansonsten gibt es vom Protektor-Rucksack bis hin zum lässigen Messenger Bag alles was das Herz begehrt. Auch komplett wasserdichte Modelle. Gerade im Herbst und Winter ist natürlich zumindest auf einen Rucksack mit Regenhülle zu achten. So bleibt der Laptop und die Einkäufe sicher trocken.

Alles dabei – Fahrradtaschen für kleines und großes Gepäck

Ein sehr großer, schwerer Rucksack ist irgendwann hinderlich und störend. Wenn du gern etwas mehr transportierst und dein Fahrrad die Möglichkeit bietet, sind zusätzliche Fahrradtaschen das Mittel der Wahl. Die werden einfach am Gepäckträger, der Mittelstange oder dem Lenker fixiert. Viele Modelle, beispielsweise von Ortlieb oder Vaude, sind komplett wasserdicht und witterungsunempfindlich. Da kann auch mal was im Regen draußen bleiben.

Fahrradtaschen


Fahrradhandschuhe – guter Grip und warme Finger

Fahrradhandschuhe haben in erster Linie die Aufgabe, für guten Grip und Polsterung in den Handflächen zu sorgen und dabei noch genügend Feingefühl zum Bedienen der Schaltung übrigzulassen. Es gibt aber auch wärmende Modelle, die hervorragenden Schutz vor Wind und Regen bieten. Gorewear hat hier echte Allwetter-Könner im Angebot. Fahrradhandschuhe für den Winter!

Alles da? Dann gute Fahrt durch Herbst und Winter!