Frauenrucksäcke haben Blümchenapplikationen und sind rosa? Dieses Klischee ist sowas von 2005. Bikerucksäcke für Frauen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihres Tragesystems von Unisex-Modellen. Worin die Unterschiede genau bestehen und warum es Sinn macht einen Rucksack vor dem Kauf zu probieren, liest Du hier.

von sportingWOMEN

Warum Frauenrucksäcke Sinn machen

Klar, dein Rucksack sollte für deine geplante Tour das passende Fassungsvermögen haben und zu deiner Sportart passen. Aber viel entscheidender ist, dass er gut sitzt. Denn wer schon einmal mit einem schlecht sitzenden Rucksack auf Tour war, weiß wovon wir sprechen. Entweder knallt er bei der Abfahrt von unten gegen den Helm oder wackelt auf dem Rücken so wild herum, dass auch da die Konzentration für den Trail futsch ist. Also, nicht nur Schuhe und Helm anprobieren, sondern auch den Rucksack vor dem Kauf.

Schließlich unterscheiden sich Frauen- und Männerkörper ganz erheblich. Frauen haben beispielsweise in der Regel ein breiteres Becken und eine schmalere Taille als Männer. Hinzu kommt, dass sie statistisch gesehen einen kürzeren Rücken und schmalere Schultern haben. Dafür aber häufig längere Beine. Für eben diese Proportionen sind weibliche Bikerucksäcke konzipiert. 

Worin unterscheiden sich Fahrradrucksäcke für Frauen und Männer?

Auf den ersten Blick erkennt man Frauenrucksäcke häufig am bereits angesprochenen Design und an der Produktbezeichnung. Neben einer Blume, wie zum Beispiel bei Deuter oder einer anderen Farbwahl, klingen oft auch die Namen der Rucksäcke femininer. Oder sie haben Zusätze wie W(ms) oder SL (Slim Line bei Deuter) im Produktnamen.

Doch viel ausschlaggebender ist eben das Tragesystem. Das ist ja der Grund wieso ein Frauenrucksack ein Frauenrucksack geworden ist. Er ist bestmöglich auf die weibliche Anatomie abgestimmt. Und das sieht im Detail so aus:

1. Rückenlänge

Einer der größten Unterschiede zwischen Frauenfahrradrucksäcken und Unisex-Modellen ist die angesprochene Rückenlänge. Frauen sind zwar durchschnittlich kleiner als Männer, aber sie haben häufig auch im Vergleich zur Länge ihrer Beine einen kürzeren Oberkörper. Deswegen setzen Bikerucksäcke für Frauen meist auf eine kürzere Rückenpartie, damit das gefürchtete Anschlagen an den Helm nicht passieren kann.

2. Schultergurte

Neben der Rückenlänge spielen auch die Schultergurte für die optimale Passform eines Rucksacks eine wichtige Rolle. Tendenziell haben Frauen schmälere Schultern als Männer. Deswegen sind die Schultergurte oder Tragegurte bei Frauenmodellen oft enger am Rückenteil aufgehängt. Damit sie nicht drücken, haben die Gurte oft eine ausgeprägte S-Form, weiche Kantenabschlüsse und sind schmäler geschnitten. Durch diese Form und Konstruktion scheuern sie weder im Nacken, noch unter der Brust. Auch der Brustgurt wird oft höher angesetzt bzw. ist direkt individuell einstellbar, damit er nicht auf der Brust drückt.

Vor allem wenn's schnell wird, muss der Fahrradrucksack perfekt sitzen.

Foto: Deuter

3. Hüftgurt

Wenn Frauen häufig ein breiteres Becken und eine schmalere Taille haben, dann müssen auch die Hüftflossen bei Bikerucksäcken für Frauen entsprechend geschnitten sein. Häufig trifft man bei Herstellern hier auf eine konische Form. Sie sind also ein bisschen schräger angesetzt, um von oben förmlich um die Hüfte zu fließen. Oft sind die Hüftgurte nochmals zusätzlich gepolstert, um Druckstellen zu vermeiden. So rutscht der Rucksack übrigens auch weniger.

Weitere Unterschiede bei Frauenrucksäcken

Vielleicht hast du auch schon mal festgestellt, dass Frauenrucksäcke oftmals weniger Volumen haben als die Herrenmodelle? Auch das liegt an der verkürzten Rückenlänge. Damit der Rucksack kompakt und seinem Design treu bleibt, muss häufig das Volumen reduziert werden. So kann zum Beispiel ein 25-Liter-Modell, das speziell auf die weibliche Anatomie angepasst werden soll, bis zu drei oder vier Liter seines ursprünglichen Volumens verlieren.

Können Frauen auch Bikerucksäcke für Männer tragen?

Hier kommt das beliebte "Fettes Brot"-Zitat: „Jein!“ Da Frauenkörper einfach eine andere Anatomie als Männerkörper haben, macht ein Damenmodell oft vielmehr Sinn. Klar, gibt es Ausnahmen: Zum Beispiel sehr große Frauen mit breiten Schultern und schmalen Hüften. Aber deswegen hilft nur anprobieren. Wollten wir vorher auch nicht wahrhaben, aber deutlich mehr Tragekomfort und ein passender Rucksack macht am Berg einfach so viel mehr Spaß.

Und übrigens, die Ausnahmen gibt es auch bei Männern. Auch ihnen kann manchmal ein Frauenmodell besser passen, ebenso, wie männlichen Jugendlichen, die zu groß für Kinderrucksäcke geworden sind.

Fazit zu Frauenfahrradrucksäcken

Lange haben wir es nicht glauben wollen, aber mit allen Fakten vor Augen: Rucksäcke speziell für Frauen machen sowas von Sinn! Sie sind speziell auf unsere Anatomie angepasst und die Hersteller wollen uns nicht nur mit Blümchen auf die Trails schicken, sondern uns bestmöglich unterstützen. Damit der Rucksack nicht an den Helm schlägt, über den Trail zappelt oder unschöne Druckstellen entstehen. Aber auch wenn Damenmodelle für einen Großteil der Bikerinnen Sinn machen, probier einen Rucksack erst an, bevor du ihn kaufst. Es gibt so viele verschiedene Modelle und Hersteller, die alle etwas unterschiedlich geschnitten sind. Nur so kannst du einen Rucksack finden, der dich lange und zuverlässig auf den Trails begleiten kann.

>> hier findest Du Fahrradrucksäcke für Frauen

Über sportingWOMEN

Bei sportingWOMEN haben Frauen in jeglicher Alters- und Leistungsstufe die Möglichkeit, Teil einer sportbegeisterten Community zu sein. Dazu bietet sportingWOMEN nicht nur eine vielseitige Plattform, sondern stellt auch das gemeinsame Sport-Erlebnis in den Fokus. In mehrtägigen mono- und multithematischen Sportcamps, digitalen Workshops und weiteren Event-Formaten haben Frauen die Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten, gemeinsamen Sporttreiben sowie Entdecken neuer Sportarten. Das Ziel: Frauen sollen darin bestärkt werden, ihre eigene Power zu entdecken und zu entfalten. Denn das Team von sportingWOMEN ist davon überzeugt, dass in jeder eine #strongHER steckt – ob sportlich, beruflich oder mental.

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