Tapering vor einem Wettkampf ist mehr als nur die Ruhe vor dem Sturm. Schuster Lead Sandra Mastropietro erklärt worauf es beim richtigen "tapern" genau ankommt.
von SPORT SCHUSTER
Tapering und Regeneration (Mehr dazu: Regeneration nach dem Sport: so steigerst Du Deine Leistung.) bedeutet weitaus mehr als “Nichtstun”.
Tapering: Weniger ist mehr
Lasst uns auch beim Tapering zuerst mit der Begriffserklärung beginnen: Als Tapering bezeichnet man die bewusste Reduktion des Trainingsumfangs vor einer großen, anstehenden Belastung; zum Beispiel einem Wettkampf. Das heißt, dass der Athlet sich vor dem Rennen von der vorangegangenen, häufig mehrwöchigen Trainingsbelastung erholt, um am Wettkampftag ausgeruht und maximal leistungsfähig (erinnert Euch an die Sache mit der Superkompensation) an den Start gehen zu können.
Bevor ich weiter schreibe, ist es mir wichtig, zu erwähnen, dass das Tapering je nach Athlet, anstehender Belastung und vorangegangenen Training individuell unterschiedlich gehandhabt wird; es gibt keine festen Regeln. Entsprechend allgemein fallen auch die nachfolgenden Informationen aus.
Die Fakten:
Im Tapering geht es - vereinfacht gesagt - darum, die im Vorfeld antrainierte Form beizubehalten, aber nicht verbessern zu wollen; also harte und lange Trainingseinheiten zu reduzieren bis gänzlich wegzulassen, um so seinem Körper die entsprechende Möglichkeit zur Erholung zu bieten. Es ist kein Geheimnis, dass ein Wettkampf deutlich besser mit einem erholten Körper, “frischen Beinen” und ebenso einem ausgeruhten Geist läuft.
Kurzum: Neben dem reduzierten Trainingsumfang spielen auch Ernährung und das generelle Wohlbefinden eine große Rolle im “Tapering”. Die Erholungsphase vor dem Wettkampf sollte also genauso ganzheitlich sein wie das Training davor. Apropos Training davor:
Alles, was ihr in der Vorbereitung auf z.B. den Halbmarathon in den letzten Wochen davor nicht/zu wenig trainiert habt, kann Euer Körper in den Tagen vor dem Wettkampf nicht mehr bis zum Tag X umsetzen.
Wie funktioniert Tapering am besten?
Das Training reduzieren, ausgewogen ernähren (d.h. nicht nur Kohlenhydrate), viel schlafen und den Körper z.B. mit Faszienrollen, Massagen und Stretching/Mobilisation pflegen, die Füße hochlegen und ein gutes Buch lesen. Kurz: Physisch und psychisch entspannen.