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Welcher Skitouren-Rucksack ist der Richtige?

Skitourenzeit. Die beste Zeit, sich mal den stetigen Begleiter anzusehen. Der, der dafür sorgt, dass sich die Last auf unseren Schultern möglichst angenehm verteilt und der auch in kritischen Situationen schnellen Zugriff auf alles Notwendige erlaubt. Der Skitourenrucksack. Aber welcher ist denn eigentlich der Richtige?

von SPORT SCHUSTER

2 Skitourengeher mit Ortovox-Litric Rucksäcken an einem sonnigen, Hang im Schnee.
Foto: Ortovox

Pistentouren und klassische Tagestouren

Am Pistenrand zügig und sicher nach oben, danach eine rasante Abfahrt, das Ganze vielleicht noch ein zweites Mal und fertig ist die Pistentour. Mit leichtem Gepäck ist man hier unterwegs und die Lawinenausrüstung kann zu Hause bleiben. Wasser, Proviant und eine Isolationsjacke zum Überziehen bei der Rast, viel mehr braucht‘s nicht. Da reicht ein gut sitzender Rucksack zwischen 20 und 25 Litern locker. Bequem muss er sein und stabil sitzen. Wichtig: Er darf nicht zu hoch sein, ansonsten stört er in Verbindung mit einem Skihelm.

Sollte es auch immer mal wieder auf klassische Touren ins Gelände abseits der Pisten gehen, dann ist ein "richtiger" Skitourenrucksack sehr empfehlenswert. Denn hier gibt es alle nötigen Schlaufen für eventuelle Ski-Tragepassagen und die passenden Fächer, die einen schnellen Zugriff auf Lawinenschaufel und Sonde garantieren.  

Freeride Touren

Wenn die Tour vorwiegend Mittel zum Zweck ist, um an die herrlichen, unverspurten Powderhänge zu gelangen, ist die komplette Lawinenausrüstung natürlich ebenfalls Pflicht. Hier kommt man um einen ordentlichen Skitouren- oder Freeride-Rucksack nicht mehr herum. Schließlich muss die ganze Sicherheitsausrüstung schnell und gut erreichbar sein. Eine weitere Möglichkeit wäre hier, sich gleich ein Modell mit Lawinenairbag zuzulegen. Auch diese gibt es schon in recht kompakten Größen. Auch sehr praktisch: Die meisten Modelle haben mittlerweile ein isoliertes Fach für Trinksysteme. Da friert nichts ein und der Rucksack muss nicht für jeden Schluck abgenommen werden.  

Ausschnitt einer Eispickel-Befestigung am Skitouren-Rucksack
Wenn es alpin wird, braucht der Skitouren-Rucksack mehr Befestigungen für Eispickel, Seil oder Steigeisen.
Foto: Deuter

Klassischer Winteralpinismus und Hochtouren

Große Gipfel, deftige Mehrtagestouren wie die Große Reibn oder vielleicht sogar gleich die Haute Route? Dann darf der Rucksack ruhig etwas mehr an Fassungsvermögen haben. Der Schlafsack für den Winterraum, Ersatzklamotten, Steigeisen, Klettergurt und die weitere Alpinausrüstung, ausreichend Proviant und Flüssigkeit. Außerdem sollten hier anständige Befestigungsschlaufen für Eispickel und Stöcke vorhanden sein. Ebenfalls ist natürlich die gesamte Lawinenausrüstung griffbereit zu verstauen. Ein Modell zwischen 30 und 45 Liter, je nach Länge und Einsatzbereich ist der passende Skitouren-Rucksack für diese Unternehmungen. 

Aufnahme des Alpride Lawinen-Airbag-Systems
Das Alpride Superkondensator System.

Lawinenrucksäcke mit Gaskartusche

Eine sehr bewährte Lösung bei Airbag-Rucksäcken ist das Kartuschensystem. Durch den Zug am Griff löst ein kleiner Sprengsatz die Gaskartuschen aus, welche daraufhin mit großem Druck den Airbag aufblasen. Die Auslösung funktioniert temperaturunabhängig. 

Sehr schnell, sehr praktisch, allerdings müssen die Kartuschen nach einer Airbagauslösung getauscht werden. Im gut sortierten Sporthandel (bei uns z.B,) sind sie aber problemlos erhältlich. Viele Marken, wie Ortovox (beim regulären Avabag), Mammut oder ABS.


Elektrisch betriebene Lawinenrucksäcke

Neben den klassischen Kartuschensystemen gibt es auch Airbag-Rucksäcke, die entweder durch akkubetriebene Gebläsesysteme oder Superkondensatoren aufgepumpt werden. Der große Vorteil hierbei ist, dass nach Auslösung keine Kartuschen ausgetauscht werden müssen. Zudem reicht der Akku auch für mehrere Auslösungen. Ein ideales System, vor allem für Tourengeher und Freerider, die gerne reisen und die Kartuschen schlecht transportieren oder vor Ort bekommen können. 

Die Firma Alpride arbeitet mit Superkondensatoren, hierbei handelt es sich um eine Art Hochleistungsakkus. Superkondensatoren sind leichter als die üblichen Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Batterien  und können elektrische Energie ohne chemische Reaktionen speichern. Daher sind sie nicht temperaturempfindlich, d.h. sie erhalten von -30°C bis +50°C stets die gleiche zuverlässige Leistung. Betrieben mit zwei hochwertigen AA-Batterien und voll geladenen Kondensatoren, hat das Alpride System bis zu 3 Monate Laufzeit, ist also den ganzen Winter über sofort einsatzbereit. Das Alpride-Airbagsystem wird von vielen Herstellern, wie Osprey, Deuter oder Scott verwendet.

Ortovox hat, gemeinsam mit Arc’teryx, mit dem Litric-Airbagsystem eine weitere elektronische und sehr zuverlässige Variante auf den Markt gebracht. Ebenso einsatzbereit bis -30 Grad und in sensationellen 25 Minuten geladen. Das besondere hierbei ist, dass man beim Avabag Litric eine Basiseinheit mit Rückenteil und Airbagsystem mit unterschiedlich großen Units koppeln kann. So lässt sich der Rucksack von der Tagestour zur Wochenendtour ganz einfach umrüsten.


Einen Schritt weiter, auf dem Weg zum neuen Skitourenrucksack? Hier findest Du noch einmal alle Modelle in der Übersicht 

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