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Wir stellen vor: Sandra Mastopietro

Wer steckt hinter unserem Schuster Coach Sandra Mastropietro. Erfahre, warum sie zum Laufen fand und wie sie es geschafft hat das härteste Etappenrennen der Welt zu finishen.

von SPORT SCHUSTER

Sandra Mastropietro vor dem Sporthaus Schuster
Sandra, erzähl uns etwas über Deine Liebe zum Laufen: Wann und wie hat Dich das Lauffieber gepackt?

Das Laufen und ich; wir haben uns erst „recht spät“ und über Umwege gefunden. Und wie es oft bei großen Lieben so ist, waren wir uns anfangs total unsympatisch ;)

Ja, tatsächlich fand ich das Laufen damals als ich noch Volleyball gespielt habe, immer echt doof. Ich war, bzw. bin immer noch, ein Teamsport-Mensch und konnte all diese Menschen, die allein vor sich hinlaufen, absolut nicht verstehen.

Dann bin ich 2011 zum ersten Mal Mama geworden und et voila; plötzlich wusste ich die Ruhe beim Laufen zu schätzen und habe es für mich als „Mittel zum Zweck“, um wieder fit zu werden, auserkoren.

Das Ganze begann mit spielerischen „Laternen-Intervallen“, z.B. eine Laterne gehen, eine Laterne laufen. Mit der Zeit wurden es ein paar Laternenpfosten, die ich am Stück laufen konnte und ich setzte mir das Ziel, 5k am Stück zu schaffen.

Mit der Anzahl der Laternen stieg auch das Fitnesslevel spürbar, die Schwangerschaftskilos purzelten und meine „Akkus“ waren nach jedem Lauf trotz Anstrengung voller als davor.

Als ich das bewusst realisiert habe, begann die innige Beziehung mit dem Laufen und mir.

Was einst als Mittel zum Zweck startete ist inzwischen eine brennende Leidenschaft, (m)ein Kurzurlaub vom Alltag und ganz viel positive Energie, welche ich gerne weitertragen möchte. 

Was war bisher Dein anspruchsvollstes Race und wie hast Du es geschafft trotz der Strapazen über Dich hinauszuwachsen und das Rennen zu finishen?

Jedes Rennen ist auf seine eigene Art und Weise anspruchsvoll. Es gehört Mut dazu, sich an die Startlinie zu stellen und mit sich selbst und anderen zu messen.

Meine bislang größte Herausforderung war das Dragons Back Race in Wales 2019, auch bekannt als das härteste Etappenrennen der Welt. Dort galt es binnen 5 Tagen 315 Kilometer mit 15500 Höhenmetern zurückzulegen –Selbstverpflegung und Selbstnavigation auf der teilweise unwegsamen Strecke machen das Ganze zum echten Abenteuer (ich bin so ziemlich der schlechteste Navigator überhaupt und habe natürlich entsprechende Zusatzkilometer absolviert).

Geschlafen wurde nachts im 8-Mann Zelt, was die Regeneration erschwert hat. Das alles in Kombi mit großer Hitze und meiner nicht optimalen Ernährungsstrategie hat mich psychisch und physisch an meine Grenzen gebracht – dennoch konnte ich als einer der Wenigen finishen. Ein großer Moment, auf den ich aber nicht immer sonderlich stolz bin. Rückblickend wäre es vermutlich schlauer gewesen, abzubrechen.

Auf jeden Fall habe ich meine Grenzen gefunden und viel in Sachen Verpflegung gelernt.

Und – ganz wichtig- mein Körper hat sich schnell von der Strapaze erholen können.
Laufen in der Gruppe gibt Sandra einen zusätzlichen Motivations-Boost. Laufen in der Gruppe gibt Sandra einen zusätzlichen Motivations-Boost.
Wie schaffst Du es auch in stressigen Zeiten und mit Kleinkind mehrfach die Woche zu laufen?

Eine häufig gestellte Frage an mich, hihi. Ich habe das große Glück sehr viel Unterstützung von zu Hause zu erfahren und weitestgehend flexible Arbeitszeiten genießen zu dürfen. Das sind definitiv zwei nicht zu vernachlässigende Faktoren, die es deutlich einfacher machen.

So jogge ich zum Beispiel gerne mit dem Lauf-Kinderwagen zur KiTa, um die Kleine zu bringen/holen oder laufe in meiner Mittagspause. An den Wochenenden teilen mein Mann und ich uns auf.

Heißt: Wir fahren zum Beispiel als Familie in die Berge, mein Mann darf hoch rennen und ich fahre mit den Kids mit der Gondel oder wir entdecken die Berge soweit es möglich ist im unteren Bereich gemeinsam. Wenn er mit seiner Trainingseinheit fertig ist, tauschen wir einfach.

Danach sind wir alle gut durchgelüftet und lieben es im Anschluss zum Beispiel alle gemeinsam Kaiserschmarrn zu essen, haha.

Der Sport ist ein Teil unseres Lebens, er tut uns gut und hält uns fit (ein nicht zu vernachlässigender Punkt mit zwei Kindern!). Das Laufen/die Bewegung wird in unseren Alltag integriert, so werden unsere Kinder groß und kennen es nicht anders.

Ich bin mir bewusst, dass ich Idealbedingungen habe, über die nicht ein jeder/eine jede verfügt. Dennoch gilt = Nehmt Euch die Zeit für Euch und Euren Körper bzw. dessen Gesundheit wann immer möglich. Ein gesundes und ausgeglichenes Elternteil ist unersetzlich.

Es muss nicht immer eine krasse Laufeinheit sein. Auch ein Spaziergang ist eine wunderbare Art die Grundlagenausdauer zu schulen und sich Zeit für sich selbst zu nehmen…oder mit den Kindern gemeinsam sporteln.

Hast Du einen Tipp für Läufer*innen, die in diesem Jahr ihren ersten Wettkampf bestreiten wollen?

Ganz wichtig: Das erste Wettkampfziel sollte realistisch sein (sowohl vom körperlichen als auch von der mentalen & logistischen Komponente…also kein „Von 0 auf Marathon“ als vollzeitarbeitende Mama bitte). Hier kann ein Trainingsplan helfen und gute Orientierung über den zeitlichen Rahmen geben.

Ansonsten gilt: Sucht Euch ein Ziel, auf das ihr Euch freut. Spaß an der Sache ist ganz, ganz wichtig.

Außerdem: Bitte niemals ein gezieltes Wettkampftraining mit einer WeightLoss Challenge kombinieren. Man muss die Dinge Step-By-Step angehen. Wer zu viel auf einmal will hat leider nur sehr selten Erfolg.


Als zertifizierte Running-Coachin und Mentaltrainerin weiß Sandra auf was es beim Training ankommt. Als zertifizierte Running-Coachin und Mentaltrainerin weiß Sandra auf was es beim Training ankommt.

Warum sollte man als Läufer*in unbedingt am Tegernseelauf teilnehmen?

Der Tegernsee Halbmarathon war mein allererster Halbmarathon und bis dato weitester Lauf. Dort habe ich mich in die „langen Distanzen“ verliebt. Es war magisch. Mehr mag ich aber nicht verraten, jede/r Teilnehmer*in soll unvoreingenommen und mit positiver Nervosität an den Start gehen und sich dann von der Atmosphäre in den Bann ziehen lassen. 

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