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Klettergurte für Frauen: Warum sie einen Unterschied machen

Der Klettergurt ist wohl mit der wichtigste Ausrüstungsgegenstand beim Klettern. Damit er Dich beim Klettern nicht stört und vor allem sicher ist, sollte er natürlich vor allem gut sitzen. Deswegen gibt es ausgewiesene Frauen- und Unisex-Modelle. Doch was sind die Unterschiede und muss ich als Frau immer einen Frauengurt tragen?

Von sportingWOMEN

Eine Frau klettert an einer steilen, überhängenden Wand.
Foto: Petzl / Marc Daviet
Ganz egal, ob Halle oder Fels. Es gibt zwei bzw. drei Ausrüstungsgegenstände, ohne die es beim Klettern nicht geht: Schuhe, Seil und Gurt. Das wohl wichtigste ist dabei, ganz klar, der Gurt. Denn ohne Gurt kann ich mich nicht ins Kletterseil einbinden und so auch keine neue Route klettern. Doch was macht den passenden Gurt aus? Worauf muss ich beim Kauf achten und was ist der Unterschied zwischen Frauenmodellen und Unisexgurten?

Der Hüftgurt: der Kletterklassiker

Der absolute Allrounder unter den Klettergurten? Klar, der Hüftgurt. Oder manchmal auch Sitzgurt genannt. Er ist quasi das Synonym für Klettergurte und findet auch so gut wie in jeder Disziplin seine Anwendung. Beim Sportklettern, am Fels, beim Eisklettern, auf Alpintouren oder im Klettersteig – der Hüftgurt ist essentieller Ausrüstungsgegenstand. Seine jeweilige Ausstattung variiert etwas im Hinblick auf seinen Einsatzbereich, aber seine Vorteile machen ihn trotz allem in jeder Disziplin so beliebt: 

- bietet ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit

- bietet viel Sicherheit

- hat ein geringes Eigengewicht

- bietet große Verstellmöglichkeiten

- Material kann optimal untergebracht werden 

- durch die sitzende Position ist die Verteilung bei einem Sturz auf die Oberschenkel sehr groß

Einzige Einschränkung: kleine Kinder. Bis zu einem Alter von ungefähr acht Jahren ist der Kopf der schwerste Teil des Körpers. Deshalb neigen vor allem Kinder bei Stürzen ins Seil dazu, sich kopfüber zu drehen. Hinzu kommt, dass die Hüfte noch wenig ausgeprägt ist. Deshalb empfiehlt sich bei Kindern die zusätzliche Verwendung eines Brustgurts oder direkt eines Komplettgurts. Das ist auch bei Personen mit Übergewicht oder mit schwerem Rucksack sinnvoll.  


Eine Frau bindet sich mit dem Seil in ihren Klettergurt ein.

Sitzt der Gurt, sitzt der Achter-Knoten? Kontrolle ist alles.

Foto: Petzl / Marc Daviet

Frauen-Klettergurte: Das sind die Unterschiede

Doch wir wollten uns doch eigentlich die Unterschiede zwischen Unisex-Modellen und ausgewiesenen Damen-Varianten anschauen. Ähnlich wie bei vielen anderen Ausrüstungsgegenständen unterscheiden sich die Damen-Modelle auf den ersten Blick durch das Design inkl. Farbgebung und die Produktbezeichnung. Nice-to-have und nice-to-know: Oft sind die elastischen Bänder auf der Rückseite der Beinschlaufe vom Gurt einfach zu öffnen, damit Frauen schnell mal auf die Toilette verschwinden können, ohne den kompletten Gurt ausziehen zu müssen. 

Viel wichtiger ist aber natürlich die Passform. Und die sollte bei Frauen an die weibliche Anatomie angepasst sein. Frauen haben in der Regel einen kürzeren Rücken, ein breiteres Becken und eine schmalere Taille, aber auch kräftigere Oberschenkel als Männer.

Klettergurte sollten fest auf der Taille sitzen. Frauenmodelle sind deshalb meist so geschnitten, dass sie am Hüftband etwas mehr geschwungen sind und sich so an das weibliche Becken schmiegen. Außerdem ist oft der Abstand zwischen Hüftgurt und Beinschlaufen etwas größer als bei Unisex-Modellen, damit der Gurt wirklich auf der Taille sitzt. Männer tragen den Gurt hingegen eher auf der Hüfte.

Da Frauen, wie oben beschrieben, häufig kräftigere Oberschenkel als Männer haben, überzeugen Frauen-Klettergurte in der Regel mit verstellbaren Beinschlaufen, die generell einen größeren Umfang haben. Zudem sind die Beinschlaufen meist etwas breiter geschnitten und gepolstert, um die Last bei Stürzen besser zu verteilen. 

Häufig sind Klettergurte speziell für Frauen auch bereits ab Größe XS erhältlich, während Herrenmodelle meist erst bei Größe S anfangen. 


Muss ich als Frau einen Frauengurt tragen?

Nein, musst Du nicht. Auch gut verstellbare Unisex-Modelle sind häufig bequem. Die Frauen-Passform ist einfach speziell an die weibliche Anatomie angepasst und sitzt daher sehr häufig. Da unsere Körper alle so verschieden sind, empfehlen wir Dir, Deinen Klettergurt immer anzuprobieren. Und egal ob Frauen- oder Unisex-Modell, wähle den Gurt, der zu Dir passt und der Dich in der Bewegungsfreiheit beim Klettern nicht einschränkt. 


Das Logo von sportingWOMEN

Über sportingWOMEN

Bei sportingWOMEN haben Frauen in jeglicher Alters- und Leistungsstufe die Möglichkeit, Teil einer sportbegeisterten Community zu sein. Dazu bietet sportingWOMEN nicht nur eine vielseitige Plattform, sondern stellt auch das gemeinsame Sport-Erlebnis in den Fokus. In mehrtägigen mono- und multithematischen Sportcamps, digitalen Workshops und weiteren Event-Formaten haben Frauen die Gelegenheit zum Austausch mit Gleichgesinnten, gemeinsamen Sporttreiben sowie Entdecken neuer Sportarten. Das Ziel: Frauen sollen darin bestärkt werden, ihre eigene Power zu entdecken und zu entfalten. Denn das Team von sportingWOMEN ist davon überzeugt, dass in jeder eine #strongHER steckt – ob sportlich, beruflich oder mental.

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