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Was hilft gegen Zecken?

Blutgierig sind sie und wenn sie erst mal solches geleckt haben, auch oft gefährlich. Unsere größten heimischen Milben – die Zecken. Wir sagen Dir, was Du dagegen tun kannst und wie Du Dich bei einem Zeckenstich am besten verhältst.

von SPORT SCHUSTER

Eine Zecke auf einem feuchten Grashalm.
Foto: Erik Karits / Unsplash
Warm draußen. Alles krabbelt, kriecht, pikst, kribbelt und beißt. Bereits das Frühjahr bringt sie zutage, die kleinen Plagegeister. Während Mücken und Bremsen aber meist eher lästig und die Stiche schlicht unangenehm sind, gibt es auch ganz andere Zeitgenossen da draußen. Die Zecken. Die können richtig Schwierigkeiten machen.

Gibt es Zecken nur im Wald?

Nein, Zecken können überall vorkommen. Sie lauern ihren Opfern auf Waldspaziergängen ebenso auf, wie auf Wiesen und Weiden, am Badesee, im Park, oder einfach im heimischen Garten. Haben sie sich erst mal auf Dich gestürzt, ziehen sie los und suchen die perfekte Stelle für ihr grausiges Vorhaben – sie dürsten nach Blut und sie sind extrem hungrig.

Was macht die Zecke genau?

Hat sie die passende, also eher dünne Hautstelle gefunden beginnt die Untat: Die Zecke ritzt mit ihren Kieferklauen eine Wunde in die Haut, verankert mit einer Art Klebstoff ihre Mundwerkzeuge darin und zapft ihr oft ahnungsloses Opfer an. Dann saugt sie, ihr Hinterleib schwillt monströs an und tankt so viel Blut auf, dass sie davon Monate leben kann. Erst nach der Häutung beginnt die Suche nach einem Wirt von neuem.

Was ist so gefährlich an Zeckenbissen?

An sich wäre der Zeckenbiss völlig harmlos. Wäre die Zecke nicht selbst Überträger von zwei gefährlichen Krankheitserregern: FSME-Viren und Borreliose-Bakterien. Während gegen FSME die Möglichkeit einer Schutzimpfung besteht, gibt es diese bei Borreliose nicht. Also ist hier Vorsicht geboten.

2 Camper machen Pause in der Natur. Einer reibt seinen Nacken mit Insektenschutz ein.

Wie vermeidet man Zeckenbisse?

Im Wald und auf der Wiese möglichst lange Kleidung tragen. Vor allem lange Hosenbeine sind ratsam. Diese kann man in Gefahrenzonen auch zusätzlich in die Socken stecken. Nach einer Etappe in hohem Gras oder dichtem Waldboden-Bewuchs, alles kontrollieren. Zecken suchen oft lange nach einer geeigneten Stelle am Körper und können daher häufig noch rechtzeitig vor dem Biss entdeckt und entfernt werden. Tragt am besten helle Kleidung, darauf sieht man die kleinen Krabbler leichter, als auf dunkler. Es gibt auch vorbehandelte Outdoorbekleidung die Insekten fernhält. Die Kleidung von Craghoppers ist hier der absolute Maßstab für textilen Insektenschutz ( >> mehr zu Craghoppers ).

Auf jeden Fall sollte nach der Tour aber der ganze Körper untersucht werden. Je schneller die Blutsauger entdeckt werden, desto besser. Beliebte Stellen für Zeckenbisse sind Bauch, Brust, Kniekehle, Achsel und der Halsbereich. Am besten kämmt Ihr auch die Haare mit einem feinen Kamm einmal durch.

Gibt es Mittel gegen Zecken?

Wir führen beispielsweise die sehr wirksamen Tropicare- Insektenschutzmittel von Care Plus, die außer lästigen Mücken auch Zecken abhalten. Das Anti-Insect-Natural-Spray ist die sanftere Variante und wirkt bis zu 6 Stunden über Zitronen- und Eukalyptus-Extrakte, die umweltschonend und nachhaltig hergestellt werden. Es ist auch für Schwangere und Kinder geeignet. Der gleiche Wirkstoff steckt auch im Anti-Zecke-Spray.

Die etwas härtere Variante sind die DEET-Sprays und Lotionen, wobei sie den höheren Mückenschutz, nicht aber den besseren Zeckenschutz bieten. Die Mittel sollten erst ab dem Jugend- (40%) und Erwachsenenalter (50%) verwendet werden. Ratsam vor allem in tropischen Gebieten. Ansonsten sollte die „Natural“-Variante ausreichen.

>> alles zum Insektenschutz

Wie entfernt man eine Zecke?

Die Zecke hängt, Ihr habt sie zu spät entdeckt. Was passiert als nächstes? Umso schneller die Zecke entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr einer Infektion mit den gefährlichen Erregern. Was müsst Ihr beim Entfernen der Zecke beachten?

Hier ist Vorsicht geboten, da zahlreiche alte Hausmittelchen und Spezialtipps kursieren. Auf eine Versiegelung, also ein Ersticken des Insekts am Wirt, mit Wachs oder Klebstoff sollte verzichtet werden. Das Tier verbleibt so sterbend in der Wunde und gibt vor lauter Panik erst recht Krankheitserreger ab. Wie geht es jetzt also richtig?

Gezeichnete Anleitung, wie man eine Zecke entfernt.
Unten packen und nach oben rausziehen.
Am besten greift Ihr zu einer gebogenen, speziellen Zeckenpinzette. Mit dieser könnt Ihr über die Zecke bis vorne an den Kopf greifen, ohne den Körper zusammen zu drücken (sonst könntet Ihr den Inhalt der Zecke wieder in die Wunde drücken). Dann packt ihr sie direkt über der Einstichstelle und zieht sie gerade raus. Manche Hersteller raten auch zum Drehen, aber die Zecke hat kein Gewinde am Saugrüssel. Das gleiche könnt Ihr mit einer sogenannten Zeckenkarte machen. Hier hakt eine Kerbe unterhalb des Tieres ein und die Zecke lässt sich einfach raushebeln.

Was tun, nachdem die Zecke entfernt ist?

Wenn die Zecke schon größer war und somit länger am Körper, oder die Bissstelle einen, sich ausbreitenden, roten Hof bekommt, sucht auf jeden Fall einen Arzt auf. Aber auch wenn alles harmlos erscheint, wäre eine telefonische Absicherung ratsam. Ein Zeckenbiss ist kein Grund zur Panik, aber etwas Vorsicht ist schon geboten.

Also Augen auf im Wald und auf den Wiesen. Dann erwischt Ihr eh die meisten vor der Mahlzeit.