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Ratgeber MTB-Bekleidung: So findest Du Dein Outfit

Das perfekte MTB-Outfit für Deinen Bike-Spaß: Hier erfährst Du, worauf Du beim Kauf von Mountainbike-Bekleidung achten solltest.

VON SPORT SCHUSTER

Drei Mountainbiker in Bike-Bekleidung auf einer Alm-Wiese
Foto: Löffler

Die meisten Mountainbiker:innen widmen ihrem Fahrrad volle Aufmerksamkeit. Aber auch die Bekleidung kann den Unterschied machen zwischen einem genialen und einem weniger genialen Bike-Tag. Ein MTB-Outfit sollte nicht zwicken und nicht scheuern. Im Uphill soll die Bekleidung verhindern, dass Du schweißgebadet oben ankommst. Beim Downhill sind Windschutz und perfekter Sitz gefragt. Außerdem sollten die MTB-Klamotten nicht allzu empfindlich sein und auch mal einen Ketten- oder Steinkontakt wegstecken können. Im Herbst und Winter muss die Kleidung zudem als Kälte- und Nässeschutz dienen. Und cool aussehen soll ein Bike-Outfit natürlich auch.

In dieser Kaufberatung erklären wir Dir, welche Kleidungsstücke und Accessoires Du für Deine Trail-Abenteuer benötigst und worauf Du bei der Auswahl von Bike-Hose & Co. achten solltest. Dabei geht es vor allem um zwei Themen: die Passform und die Funktion der Kleidungsstücke. MTB-Bekleidung besteht aus hochtechnischen Materialien, die verschiedene Aufgaben erfüllen können, vom Abtransport des Schweißes bis hin zum Schutz vor Wind und Wetter. Deshalb gehen wir bei jedem Ausrüstungsstück genauer auf die Materialien ein.

Die perfekte Mountainbike-Hose

Die Hose ist das wichtigste Element der Fahrrad-Bekleidung. Nur wenn sie perfekt sitzt, hast Du genügend Bewegungsfreiheit für technische Fahrmanöver. Eine zu enge Hose kann Dich einschränken und zwicken, eine zu weite Hose kann im Uphill Sitzfalten werfen oder im Downhill am Sattel hängenbleiben. Deshalb solltest Du bei der Auswahl einer Mountainbike-Hose bei der Passform keine Kompromisse machen.

Bis in die Nullerjahre hinein prägten eng anliegende Fahrradhosen (so genannte Bib-Shorts) das Bild auf den Trails. Heute herrscht ein eher lässiger Style vor, und Mountainbike-Hosen bestehen in der Regel aus zwei Teilen:

  • einer eng anliegenden und atmungsaktiven Innenhose mit Sitzpolster
  • einer weiter geschnittenen Überhose (Baggy-Short) mit Taschen

Die Wahl des Sitzpolsters ist zu einem großen Teil Geschmackssache. Manche Hosen haben ein eher dickes Polster. Das schont den Hintern bei langen Touren. Manche Biker:innen mögen aber das etwas windelige Gefühl nicht und bevorzugen direkteren Sattelkontakt. Jedenfalls sind die Sitzpolster von Bikebekleidungs-Topmarken, wie wir sie bei Sport Schuster führen, perfekt an die menschliche Anatomie angepasst. Und auch die Zeit von scheuernden Nähten sollte bei hochwertigen Hosen der Vergangenheit angehören. Weil aber kein Po wie der andere ist, finden viele erst im Laufe ihrer Bike-Karriere ihr persönliches Lieblingsmodell.

Tipp: Bike-Hosen trägt man ohne Unterhose, also mit dem Polster direkt auf der Haut. Normale Unterhosen haben nämlich im Sitzbereich Nähte, die beim Fahrradfahren scheuern.
Bei den Innenhosen kommt als Material in der Regel eher dünne und sehr atmungsaktive Kunstfaser zum Einsatz, manchmal sogar in Form eines netzartigen Mesh-Gewebes. Dieses Synthetik-Material transportiert Schwitzfeuchtigkeit sehr schnell von der Haut weg und vermeidet dadurch auch ein Wundscheuern der Haut. Die Überhose besteht ebenfalls aus atmungsaktivem Kunstfaser-Material, allerdings in etwas dickerer Ausführung. Dadurch schützt die Überhose den Leistenbereich vor dem Fahrtwind und erträgt tapfer den Dauerbeschuss durch Matsch und anderes. An besonders strapazierten Stellen wie an der Sitzfläche sind viele Baggy-Shorts zusätzlich verstärkt.

Die Passform der Baggy lässt sich bei vielen Modellen durch einen weitenverstellbaren Bund exakt anpassen. Zwar haben viele Hosen Gürtelschlaufen. Ein Gürtel stört jedoch, weshalb eine Fahrradhose ohne Gürtel sitzen muss. Die Anzahl und Positionierung der Taschen variiert. Manche Modelle haben zusätzlich Lüftungsschlitze für verbesserte Ventilation.
Ein Mountainbiker fährt schnell über einen kurvigen Trail ab
Foto: Löffler
Während man in der warmen Jahreshälfte meist mit kurzer Hose radelt, gibt es für Herbst und Winter Fahrrad(über)hosen mit langen Beinen, aus winddichtem sowie wärmerem Material und teils sogar mit einem isolierenden Futter. Darunter kannst Du die Innenhose aus dem Sommer ziehen. Alternativ kannst Du eine lange Trägerhose mit Sitzpolster unter deine Sommer-Baggy ziehen – fertig ist die MTB-Winterbekleidung für die Beine.

Wenn Du auch bei Matschwetter den Bikepark rockst oder eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike planst, ist zudem eine wasserdichte MTB-Hose angenehm bis unerlässlich. Hier reicht die Bandbreite von wasserdichten Shorts über leichte Touren-Regenhosen bis zur robusten Enduro-Hose mit hohem Wetterschutz. Wichtig sind in jedem Fall bikespezifische Features wie eine verstärkte Sitzfläche sowie ein enger Schnitt an den Unterschenkeln, damit die Hose nicht in die Kette gerät.

Mountainbike-Bekleidung für den Oberkörper

Wenn Du beim Mountainbiken einen Rucksack oder eine Hüfttasche dabei hast, kannst Du auf Tour speziell für den Oberkörper das sogenannte Zwiebelprinzip anwenden. Das bedeutet: Je nach aktuellem Bedarf an Wärme und Wetterschutz ziehst Du mehrere Bekleidungsschichten übereinander – und verstaust sie wieder im Gepäck, sobald Du sie nicht mehr benötigst.

Schicht Nr. 1: Das Bike-Unterhemd

Heutzutage tragen viele Biker ihr Trikot direkt auf der Haut, bzw. bei den Mädels oft über einem Sport-BH (>> Mehr erfahren: In 3 Schritten zum passenden Sport-BH). Kann man machen, insbesondere wenn es im Bikepark eh nur bergab geht und sich das Schwitzen in Grenzen hält. Für eine anstrengende Biketour mit langen Anstiegen empfehlen wir aber als unterste Schicht ein Bike-Unterhemd. Diese Shirts liegen eng an und bestehen in der Regel aus sehr atmungsaktivem Kunstfaser-Material. Dadurch wird die Schwitzfeuchtigkeit schnell vom Körper weg und an die nächste Schicht – in der Regel das Trikot – abgegeben.

Bei der Wahl des Unterhemds solltest Du auch auf einen bikefreundlichen Schnitt achten: Das Shirt sollte am Rücken lang genug sein, um in der gebeugten Sitzposition nicht hochzurutschen. Und an der Brust sowie an den Achseln sollte es bei nach vorne gestreckten Armen nicht einschneiden oder zwicken.

>> Entdecke unsere Bike-Unterhemden

Tipp: Beim Anprobieren von Mountainbike-Bekleidung solltest Du immer die Körperhaltung einnehmen, die Du auf dem Bike hast. So kannst Du feststellen, ob eine Hose in den Bauch zwickt oder ob die Ärmel einer Fahrrad-Jacke lang genug sind.

Schicht Nr. 2: Das Mountainbike-Trikot

Ob mit oder ohne Unterhemd, ob im Sommer oder Winter: Ein MTB-Trikot gehört zur Standard-Bekleidung an jedem Biketag. Die meiste Zeit des Jahres genügt ein kurzärmliges Trikot. Gegen Jahresende kannst Du auf ein Modell mit langen Ärmeln wechseln. Fahrradtrikots für Herbst und Winter haben in der Regel auch ein dickeres, wärmeres Material, sei es ein Fleece oder ein gewisser Anteil an Merinowolle.

Als Hauptaufgabe eines MTB-Trikots würden die meisten wohl sagen: gut aussehen. Klar, das Auge fährt mit. Aus funktioneller Sicht besteht die Hauptaufgabe aber darin, den Schweiß vom Unterhemd (oder direkt vom Körper) aufzunehmen und verdunsten zu lassen. Deshalb bestehen die meisten Mountainbike-Trikots aus schnell trocknenden Kunstfasern wie Polyester. Merinowolle trägt sich angenehmer auf der Haut und riecht nicht so schnell wie Synthetik, tut sich im Sommer bei einer steilen Auffahrt aber schwer, den Schweiß zu verarbeiten. Deshalb eignet sich die Wolle des Merinoschafs eher für Wintertrikots – oder für Radtouren ohne große Anstrengung.

Während Gravel- oder Rennrad-Trikots (>> Beratung Rennrad-Bekleidung) oft mehrere Taschen auf dem Rücken haben, ist das bei Mountainbike-Triktos nicht (mehr) üblich. Bei Enduro-MTB-Bekleidung hat das Trikot, wenn überhaupt, meist nur eine verschließbare Tasche.

>> Entdecke unsere Fahrradtrikots

Zwei Mountainbiker machen Pause im nebligen Wald
Foto: Löffler
Tipp: Im Gegensatz zu Outdoor-Oberteilen haben Fahrrad-Trikots keine Kapuze. Sie behindert mehr als dass sie hilft. Gegen Fahrtwind am Hals und kalte Ohren helfen besser ein Schlauchtuch als Halstuch und eine dünne Mütze unterm Helm.

Schicht Nr. 3: Die Mountainbike-Jacke

Eine MTB-Jacke kann drei Zwecken dienen: als Windschutz, Wärmespender und/oder Regenschutz. Je nach Hauptzweck einer Fahrradjacke gibt es unterschiedliche Modelle:

  • Für eine MTB-Jacke, die nur als Windbreaker dienen soll, genügt ein dünnes und daher sehr leichtes winddichtes Material. So eine Jacke lässt sich prima im Rucksack oder Hip Bag mitnehmen und für die Abfahrt drüberziehen.
  • Wenn die Windschutz-Jacke auch etwas wärmen soll, empfiehlt sich ein winddichtes Softshell-Material. Noch wärmer wird es mit Jacken, die zum Beispiel mit Primaloft gefüttert sind.
  • Während die ersten beiden Jackentypen nur wasserabweisend sind, benötigst Du an einem Regentag eine wasserdichte Fahrradjacke, auch Hardshell genannt. Solche Regenjacken enthalten eine wasserdichte und atmungsaktive Membran, die bekannteste ist Gore-Tex. Außerdem sind bei wasserdichten Jacken die Nähte von innen verschweißt, sodass dort keine Feuchtigkeit eindringen kann.

Viele Biker:innen nehmen eine wasserdichte Wanderjacke mit auf Tour. Spezielle Fahrrad-Regenjacken haben aber durchaus ihre Berechtigung. Denn sie sind leichter als ihre Outdoor-Pendants, unter anderem durch die Verwendung leichterer Membran-Laminate wie Gore-Tex Active. Außerdem sind Fahrrad-Regenjacken speziell geschnitten: Die verlängerte Rückenpartie dient beim Mountainbiken nicht zuletzt dazu, den unteren Rücken vor dem Wasser- und Matschbeschuss des Hinterrads zu schützen.

Regenjacken für den Touren- oder Cross-Country-Einsatz haben in der Regel keine Kapuze. Hier ist ein wasserdichter Helmüberzug die bessere Wahl, weil Du damit beliebig den Kopf drehen und in alle Richtungen schauen kannst. Solche Überzieher passen aber nicht auf Enduro- und Freeride-Helme. Deshalb sind Regenjacken für die Gravity-Fraktion meist mit einer Kapuze ausgestattet.

Die üppiger ausgestatteten Fahrrad-Regenjacken haben außerdem Taschen und/oder Belüftungsschlitze. Die minimalistischen Modelle kommen ohne diese Features aus, sparen dadurch Gewicht und reduzieren das Packmaß für den Transport im Rucksack.

>> Entdecke unsere Fahrradjacken

Worauf kommt es bei Bike-Schuhen an?

Zum MTB-Outfit gehören Mountainbike-Schuhe. Dabei stellt sich zuerst die Systemfrage: Fährst Du mit Klickpedalen oder mit Flat Pedals? Während früher eher die Racer-Fraktion auf Klickies setzte, sind zuletzt auch immer mehr Trailrider und Downhiller darauf umgestiegen. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, die Du für Dich persönlich abwägen musst.

Sicher ist: Für beide Systeme gibt es sehr gute Fahrrad-Schuhe. Letztlich sollten Dir Bike-Schuhe gut passen und Deinem Anforderungsprofil entsprechen. Für besondere Einsätze gibt es Spezialschuhe, zum Beispiel wasserdichte Modelle für den Alpencross oder gefütterte Schuhe zum Biken im Winter.

>> Entdecke unsere Fahrradschuhe

MTB-Bekleidung – was brauche ich noch?

Ein paar nützliche Accessoires für Mountainbiker:innen haben wir bereits genannt. Hier die Liste der hilfreichen und teils sogar lebenswichtigen Ausrüstung:

  • Beim Mountainbiken herrscht Helmpflicht. Zwar nicht offiziell, aber kein:e vernünftige:r Mountainbiker:in rollt ohne Fahrradhelm auf den Forstweg oder Trail. Immer mehr abfahrtsorientierte Rider greifen zu Fullface-Helmen mit Kinnbügel. Bei Race- und Touren-Modellen steht statt Rundumschutz eher geringes Gewicht und gute Belüftung im Pflichtenheft.
  • Auch Fahrradhandschuhe sind beim Mountainbiken unerlässlich. Sie verbessern nicht nur den Lenkerhalt, sondern schützen die Hände auch bei einem Sturz vor schmerzhaften Wunden. Wichtig: Mountainbike-Handschuhe haben lange Finger – für einen vollständigen Schutz der Hände und für besseren Grip an Brems- und Schalthebeln.
  • Armlinge/Beinlinge machen aus einem kurzen Trikot/einer kurzen Hose ein langes Modell. Allerdings können gerade Beinlinge leicht rutschen. Diese Verlängerungen sind also eher ein Behelf für Biketage mit wechselnden Temperaturen.
  • Eine Fahrradbrille schützt die Augen vor UV-Strahlen, Insekten sowie vor Steinschlag vom Hinterrad des:r Vorausfahrenden. >> Kaufberatung Fahrradbrillen
  • Mit einer dünnen Unterziehmütze sowie einer Regenhülle zum Drüberziehen wird ein konventioneller Fahrradhelm kälte- und regentauglich.
  • Die Hauptaufgabe von Mountainbike-Socken besteht darin, den Fußschweiß rasch nach außen weiterzuleiten. Deshalb sind hier synthetische Materialien üblich. Zum Winterbiken empfehlen sich wärmere Modelle mit Merinowolle.
  • Für einen Alpencross haben sich außerdem Schuh-Überzieher bewährt. Sie schützen die kälteempfindlichen Füße an Schlechtwettertagen vor Feuchtigkeit, Kälte und Schmutz.
Tipp: Viele Bike-Accessoires wie etwa eine Helm-Unterziehmütze oder Schuh-Überzieher kannst Du auch beim Fahrradfahren im Alltag verwenden. Und Armlinge haben sich auch beim Laufen bewährt.

Unsere MTB-Bekleidungs-Marken

Ob als fitnessorientierte:r Racer:in, als Touren-Biker:in oder als Enduro-Pilot:in: Bei Sport Schuster findest Du die passende MTB-Bekleidung. Dabei setzen wir auf namhafte Hersteller:

  • Der österreichische Firma Löffler fertigt seit 75 Jahren hochwertige Sportbekleidung. Im Bike-Bereich liegt der Schwerpunkt im Fitness- und Tourensegment.
  • Die Firma Vaude aus dem Allgäu ist ein Vorreiter für nachhaltige Outdoor-Ausrüstung und nachhaltige Bike-Bekleidung. Dabei kommen die Funktionalität und Haltbarkeit der Produkte nicht zu kurz.
  • Auch Schöffel hat seine Heimat im Schwäbischen. Die Marke ist eher für Ski- und Wander-Bekleidung bekannt. In den vergangenen Jahren hat Schöffel eine hervorragende Bike-Kollektion aufgesetzt.
  • Aus der Enduro-Szene oder bei Downhill-MTB-Bekleidung ist Endura nicht mehr wegzudenken. Die MTB-Kollektion der schottischen Marke überzeugt durch höchste Qualität, cooles Design und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Bei Maloja vereinen sich ein einzigartiges Design mit hoher Funktionalität und Nachhaltigkeit. Die Marke aus dem Chiemgau macht Dich auf dem Trail zum Hingucker.
  • Der US-Konzern Gore produziert mit Gore-Tex nicht nur die bekannteste wasserdichte Membran. Sie fertigt unter dem Namen Gore Wear auch Bekleidung und Accessoires für Ausdauersportler.
  • Mountainbikes von Scott gehören seit Jahrzehnten zum Fuhrpark auf den Rennstrecken und Trails dieser Welt. Mittlerweile sind die Schweizer quasi ein Bike-Vollausstatter geworden inkl. einer ebenso ansehnlichen wie funktionellen Bekleidungslinie.

Fazit: Kleidung fürs Mountainbike macht Spaß

Nicht nur die Hardwear, auch die Softwear hat beim Mountainbiken einen entscheidenden Anteil am Trailvergnügen. Wenn jedes Kleidungsstück passt und seinen Zweck erfüllt, hast Du den Kopf frei für Höhenmeter und Abfahrts-Flow.