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Wasserfilter - der Berater

Ob auf Trekkingtour, Fernreise oder Expedition: Wasserentkeimung ist ein ganz zentrales Thema. Verunreinigtes Wasser ist eine der größten Gesundheitsrisiken. Doch wie säubert man Wasser? Chlor oder Filter? Was gilt es zu beachten, wie funktioniert es und hat das Reinigen etwa einen schlechten Beigeschmack? Es herrscht Klärungsbedarf!

von SPORT SCHUSTER

Mann fuellt an einem Bach im Wald den Wasserfilter auf.
Foto: André Tappe

Wann ist Wasserentkeimung wichtig?

Primär müssen zwei Gruppen auf Wasserentkeimung achten: Diejenigen, die auf längere Trekking-Touren gehen, von Skandinavien bis nach Südamerika. Sie holen unterwegs häufig aus Bächen und Flüssen ihr Wasser. Ebenso Reisende, die in Ländern mit problematischer Trinkwasserqualität unterwegs sind. Hier gilt es, das Leitungswasser aus dem Hahn zu reinigen. Grundsätzlich empfehlen wir allerdings, auch das Wasser, das man in verschlossenen Trinkflaschen bekommt, zu säubern.

Eine echte Gefahr, derer man sich bewusst sein muss

Vor allem Menschen mit Reiseerfahrung kennen das Problem und achten darauf. Aber sehr viele nehmen das Thema eben auch recht locker. Obwohl da echt Böses im Wasser lauern kann. Unsichtbar. Oft denken beispielsweise Tropenreisende an ein Moskitonetz und Sonnenschutz, aber nicht an die Wasserreinigung.

Kristallklares Wasser in einem See mit steinigem Grund
Auch wenns schön klar ist, niemals einfach trinken!
Foto: André Tappe

Ist verunreinigtes Wasser wirklich gefährlich?

Wir haben eine sehr gute Trinkwasserqualität in Mitteleuropa und das ist für uns im Grunde eine Selbstverständlichkeit. Unsere Alltagswelt ist generell sehr steril und entsprechend verwöhnt’ ist auch unsere Darmflora. Es reicht schon wenig, um uns gehörig aus dem Takt zu bringen – wenig an Bakterien und wenig an ‚Konsum’. Man erkrankt nicht erst, wenn man einen Liter verunreinigtes Wasser getrunken hat, manchmal reicht schon das Zähneputzen.

Welche Krankheiten lauern in verunreinigtem Wasser?

Durchfall auslösende E-Colibakterien sind sicherlich das häufigste Gesundheitsrisiko. Die Statistik besagt, dass 25% aller Fernreisenden hiervon betroffen sind. Aber auch Cholera, Typhus oder Kinderlähmung kann über verunreinigtes Wasser übertragen werden.

Klares Wasser in einer blauen Flasche die am Seeufer steht.
Ist das Wasser klar und sauber, lässt es sich beispielsweise durch Micropur-Tabletten restlos trinkbar machen.
Foto: André Tappe

Wie kann man Wasser trinkbar machen?

Man kann entweder auf chemischem Weg desinfizieren oder mechanisch mit Wasserfiltern arbeiten. Chemisch klingt jetzt nicht so lecker, es ist aber ungefährlich. Man hat einen leichten Chlor-Beigeschmack. Wer das wiederum nicht mag, kann durch Antichlorine den Geschmack neutralisieren. Wer will schon einen Kaffee mit Chlorgeschmack... Zu beachten bei den chemischen Varianten (mit Micropur-Tabletten beispielsweise): Das Wasser muss optisch klar sein. Es sollten also keine Schwebeteilchen sichtbar sein. Und man muss mindestens 30 Minuten Reinigungszeit einplanen.

Der Wasserfilter verursacht keinen Beigeschmack?

Ja, der schmeckt neutral, d.h. der ursprüngliche Geschmack des Wassers wird nicht verändert. Im Prinzip ist das ein sehr feiner Filter – so fein, dass Mikroorganismen wie Bakterien oder Protozoen hängen bleiben. Die sind so groß, dass sie nicht durchkommen. Glasfaserfilter – das ist die preisgünstigere Variante – haben 0.3 Micron große Poren – das reicht aus! Bei den hochwertigeren Keramikfiltern sind es sogar nur 0.2 Micron. Bakterien wie E-Coli, Salmonellen oder Cholera haben eine Größe von etwa 0.2-5 Micron.

Hier ist die BeFree von Katadyn eine schnelle und unkomplizierte Lösung. Die faltbare Flasche reinigt Wasser dank Hohlfaserfilter zuverlässig von Bakterien und Verunreinigungen wie Sedimenten. Völlig ausreichend für klare Bergbäche und Seen.

Bildfolge, die den Gebrauch der Filterflasche Be Free beschreibt
Auffüllen, verschließen, trinken. So schnell kommt man an frisches Wasser.
Foto: Barbara Kistner

Sind Viren auch so einfach zu filtern?

Viren können bis zu 10-mal so klein sein. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie generell nicht ohne Wirt auskommen. Sie sind nicht überlebensfähig und müssen sich an etwas ‚dranhängen’. Dennoch sind viele Hersteller häufig vorsichtig, wenn es um eine Garantie gegen Viren wie Hepatitis oder Cholera geht. Aber es gibt auch Ausnahmen – die Marke Grayl, beispielsweise.

Wasserfilter von Grayl

Grayl bietet globalen Schutz bei durch Wasser übertragbaren Krankheitserregern – sogar Viren! Mit der UltraPress Purifier Bottle machst Du vieles wieder trinkbar. Im Filterelement nimmt ein Elektroadsorptiv Krankheitserreger und anorganische Verunreinigungen auf wie ein Magnet. Das verschmutzte Wasser wird durch den Filter gepresst und Viren, Protozoen und Bakterien direkt durch permanenten Ionenaustausch gebunden. Um eventuell vorhandene Chemikalien, Schwermetalle und Geruchs- oder Geschmacksträger kümmert sich Aktivkohle.

Die Flasche besteht aus zwei ineinander gesteckten Behältern. Der erste wird bis zur Markierung mit Wasser, beispielsweise aus einem Bach, gefüllt, dann wird der zweite mit dem Filterelement von oben nachgeschoben und das Wasser durch den Filter gepresst – fertig. Frisches Wasser, überall!

>> Hier findest Du Grayl-Wasserfilter

Eine Grayl-Filterflasche steht auf belaubtem Waldboden und das Filterelement wird hineingedrückt.
Foto: André Tappe

Wo stößt Wasserentkeimung an ihre Grenzen?

Bei starker chemischer Verunreinigung. Wer hier Zweifel hat – sei es ein Gefühl oder ein Geruch – der sollte unbedingt nach einer Alternative suchen. Hier kann nicht alles gefiltert werden.

Wann muss man das Filterelement austauschen?

Die preisgünstigeren Varianten haben eine Lebensdauer von ca. 1.000 bis 2.000 Litern. Die Keramikfilter bis zu 50.000 Liter – also nicht nur ein Leben lang, sondern auch noch gleich das Leben der nächsten Generation dazu! Die Filterelemente von Grayl sollten nach ca. 150 Litern getauscht werden, bieten dafür aber den zusätzlichen Virenschutz und sind preisgünstiger als klassische Keramikfilter.

Welcher Wasserfilter für welche Situation?

Die Glasfaserfilter sind zwar preislich günstiger, aber für viele Einsätze absolut ausreichend. Vor allem nehmen sie auch weniger Platz ein und sind leichter. Das heißt, sie sind optimal für die Rucksack-Trekker. Auch die Grayl Filter sind durch ihre Trinkflaschenfunktion top für die Tour und schützen sogar gegen beinahe alles. Wer hingegen gern mit seinem Land Rover auf Expedition ist, der greift eher zur langlebigen, kraftvolleren und robusteren Keramik-Variante.

Jetzt wisst Ihr Bescheid, oder? Dann also ab auf Tour und kommt gesund wieder heim. Und denkt immer dran, beim Filtern niemals faul werden. Auch wenn es manchmal nervt: das Wasser immer aufbereiten. Nicht nur der Darm wird’s danken.

>> Wasserfilter